(in alphabetischer Reihenfolge)

Baloubet du Rouet:

Es ist eines der erfolgreichsten Springpferde, das es je gab: „Baloubet du Rouet“ schaffte das beinahe Unmögliche. Der Selle Francais-Hengst sprang mit dem Brasilianer Rodrigo Pessoa zu Olympischem Gold in der Einzelwertung 2004 in Athen und gewann mit seinem Reiter gleich dreimal hintereinander das Weltcupfinale (1998, 1999 u. 2000). Der Fuchs, geboren 1989 und abstammend von „Galoubet A“, ist noch immer einer der prägendsten Vererber. Heute lebt der Hengst, der bis 2010 für die Zucht eingesetzt wurde, bei seinen Besitzern in Portugal, wo er seinen Lebensabend genießt.

Big Star:

Foto: FEI

Er ist schon zu Lebzeiten legendär: Big Star führte die britische Mannschaft 2012 zum Olympiasieg in London – da war der KWPN Hengst von Quick Star gerade neun. Vier Jahre später holte er sich mit seinem Reiter Nick Skelton in Rio auch noch die Goldmedaille im Einzel.  Und das, obwohl er nach einer Sehnenverletzung und jahrelanger Pause von vielen schon abgeschrieben worden war. Dass Skelton und sein Pferd in Rio triumphieren konnten, ist nicht zuletzt den Ärzten zu verdanken. Beide haben eine ausgedehnte Krankengeschichte hinter sich, Skelton mit mehreren Knochenbrüchen. Der schlimmste war ein Genickbruch, der seine Karriere schon zu beenden schien. Er kehrte zwar zurück in den Sattel, die Ärzte warnten ihn aber: Jeder weitere Sturz könnte ihn in den Rollstuhl bringen. Aber Nick Skelton hat nie den Glauben an sich und sein Pferd verloren. Sein eigenes Karriereende knüpft er an das von Big Star. „Wenn er geht, gehe ich auch.“

Casall Ask:

Foto: CSI Basel

Casall Ask zählt unter Rolf-Göran Bengtsson zu den absoluten Top-Pferden des internationalen Springsports, aber auch als Vererber ist der Holsteiner Verbandshengst eine Klasse für sich.  Bei den großen Championaten der vergangenen Jahre, den Olympischen Spielen in London 2012, den Europameisterschaften 2013 in Herning und den Weltmeisterschaften 2014 in Caen erreichte er jeweils das Finale der besten 25. In Herning gewann er mit dem schwedischen Team die Mannschafts-Bronzemedaille, darüber hinaus erzielte er den vierten Platz in der Einzelwertung. Bei seinen Starts in der Global Champions Tour 2014 erreichte er 6-mal das Stechen, dabei konnte er die Wertungsprüfungen in Chantilly und Doha für sich entscheiden und war am Ende Zweiter in der Gesamtwertung der Global Champions-Tour, punktgleich mit dem Sieger Scott Brash.
In der Saison 2015 siegte der Hengst bei der Global Champions Tour in den Großen Preisen der Turniere in London und Rom und belegte in der Gesamtwertung Platz drei. 2016 werden diese Ergebnisse noch einmal mit dem Gesamtsieg der Tour von Bengtsson und Casall getoppt.

2017 ist der Holsteiner Verbandshengst 18jährig auf Abschiedstour und immer noch hoch erfolgreich: In Basel gewinnt er Anfang des Jahres mit Bengtsson den Grand Prix.

Cassini:

Foto: Holsteiner Verband

Cassini I beeindruckte bei seinen ersten öffentlichen Auftritten durch sein überragendes Freispringen mit seltenem Vermögen und in nahezu perfekter Manier. Diese natürliche Springbegabung offenbarte er auch im Parcours. Mit Bo Kristoffersen gewann er 6-jährig allein vier Qualifikationsprüfungen zum Bundeschampionat und war dort Sieger in der ersten Final-Qualifikation. Im Alter von neun Jahren gewann er mit der dänischen Equipe den Nationenpreis in Helsinki und war mit Bo Kristoffersen Teilnehmer bei den Europameisterschaften 1997 in Mannheim. Anschließend wechselte er in den Beritt von Franke Sloothaak. Gemeinsam waren sie Sieger in den Großen Preisen von Arnheim und Modena. Darüber hinaus gehörten sie zu der erfolgreichen deutschen Nationenpreis-Mannschaft von Aachen und Modena. Zu ihren Erfolgen zählten unter anderem hervorragende Ergebnisse in London, Leipzig, Dortmund und Paris.

Neben seiner beeindruckenden Karriere als Sportpferd lag der besondere Wert des Cassini I in seiner einzigartigen Vererber-Qualität. Bisher wurden 68 seiner Söhne in Deutschland gekört. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen erreichten zwei seiner Nachkommen das Einzelfinale. Der in Belgien gekörte Hengst Cavalor Cumano mit Jos Lansink und Olympic mit Steve Guerdat. Cavalor Cumano, ein Sohn aus einer Landgraf I-Caletto II-Stute, gewann mit Jos Lansink außerdem im Jahre 2004 das höchstdotierte Springen der Welt in Calgary und war 2005 Dritter im Großen Preis von Aachen. Mit dem von Jos Lansink gerittenen Cavalor Cumano stellte Cassini I 2006 den Weltmeister in der Einzelwertung, und mit Eurocommerce Berlin unter Gerco Schröder war ein weiterer seiner Söhne in der siegreichen Mannschaft der Niederländer vertreten. 2007 bei den Europameisterschaften lieferte er mit Cavalor Cumano den Vize-Champion und mit Eurocommerce Berlin wiederum ein Pferd der holländischen Goldmedaillen-Equipe.

Cornet Obolensky:

Vater „Clinton“ war unter dem Reiter Dirk Demeersman einer der weltweit erfolgreichsten Springhengste, Sohn „Cornet Obolensky“, der belgische Schimmelhengst, brachte es mit Marco Kutscher an die Spitze des Springsports. Zu den größten Erfolgen von Kutscher und „Cornet Obolensky“ (geboren 1999) zählen ein dritter Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2008 sowie die Mannschaftsgoldmedaille bei den Europameisterschaften 2011. Beide gewannen zudem das Weltcupspringen von Zürich 2012. In der deutschen Mannschaft hatten sie Anteil an den Siegen im Samsung Super League-Finale 2008 in Barcelona sowie in den Nationenpreisen von Rotterdam 2008, 2011 und 2012 und in Rom 2012. Vielversprechend sind auch seine Nachkommen: Bereits 2010, im Alter von elf Jahren, hatte der Spitzenhengst etwa 50 gekörte Söhne sowie mehrere Staatsprämienstuten als Töchter. Derzeit international erfolgreiche Söhne sind u.a. der Hengst „Cornado NRW“ mit Marcus Ehning im Sattel und „Cornet d’Amour“ mit seinem Reiter Daniel Deußer.

Cumano:

Foto: Holsteiner Verband

Cumano, geboren 1993, ist ein Sohn des unter Franke Sloothaak erfolgreichen Hengstes Cassini I. Seine Mutter stammt von Landgraf I ab und führt über Caletto II weiteres Holsteiner Leistungsblut. Schon in jungen Jahren beeindruckte der riesige Schimmel-Hengst durch sein harmonisches Bild, seinen leichtfüßigen Galopp und die unglaubliche Sprungkraft, die bei ihm mit perfekter Technik gepaart ist. Unter Lansink gewann Cumano nicht nur WM-Gold 2006, 2007 gab es zudem Silber bei der EM in Mannheim. Außerdem gewann das Paar 2004 in Calgary den hochdotierten Großen Preis. Bereits 2004 in Athen gehörte Lansink bei den Olympischen Spielen mit Cumano zum belgischen Team, 2008 in Hongkong rangierte das Paar bei Olympia auf Platz 9. Zudem verpasste das Duo 2005 bei den Europameisterschaften in San Patrignano als Vierter eine Medaille nur knapp.

Darco:

Er gilt als einer der bedeutendsten Springpferdevererber: Der dunkelbraune Hengst „Darco“ bestritt mit seinem belgischen Reiter Ludo Philippaerts Europa- und Weltmeisterschaften und nahm an Weltcupfinals teil. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona erreichte das Paar den siebenten Platz in der Einzelwertung. Vater des Ausnahmespringpferdes (geboren 1980, gestorben 2006) war der Hannoveraner Hengst „Lugano van la Roche“, der Muttervater war der Holsteiner Hengst „Codex“. Als Vater von mehr als 3000 Pferden, von denen viele auch im Spitzensport aktiv waren oder sind, gilt „Darco“ als einer der wichtigsten Springpferdevererber der Gegenwart. Bis zum Jahr 2011 führte er die Springpferdevererber-Rangliste der World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) an, erst im Jahr 2012 wurde er durch den Erfolgshengst „Baloubet du Rouet“ verdrängt. Bekannte Nachkommen von „Darco“ sind unter anderem „Winningmood“ (Reiter: Ludo Philippaerts und Luciana Diniz), „Sapphire“ (McLain Ward), „Socrates“ (Edwina Alexander) und „Narcotique de Muze“ (Eric Lamaze).

Deister:

Er gewann mit seinem Reiter Paul Schockemöhle dreimal in Folge die Europameisterschaften und holte fünf Deutsche Meistertitel: „Deister“, ein dunkelbrauner Hannoveraner Wallach von „Diskant“ aus der „Adlerklette“, zählt mit 76 Siegen und einer Lebensgewinnsumme von 1.429.350 D-Mark bis heute zu den erfolgreichsten Springpferden aller Zeiten. Der Charakter des Pferdes war von Härte, Durchhaltevermögen und Kampfgeist geprägt. Er bewies sich durch überragende Galoppaden in engen Kombinationen und Wendungen, ohne an Sprungkraft zu verlieren, auch wenn „Deister“ nicht immer ganz einfach zu handhaben war. Dabei hatte auf diese Spring-Karriere zuerst wenig hingedeutet. „Deister“ (geboren 1971, gestorben 2000) wurde nach schwierigen Einreitversuchen 1974 auf der Verdener Auktion für 17.000 D-Mark als Dressurpferd verkauft, da er in einer Materialprüfung als potentieller Dressur-Crack Zweiter geworden war. Weil er sich für die Dressur jedoch als zu guckig erwies, kam er fünfjährig zu Hartwig Steenken, der ihn als Springpferd ausbildete und mit ihm 1977 im Großen Preis des Verdener Hallenturniers Zweiter wurde. Als Steenken kurz darauf tödlich verunglückte, kam „Deister“ für 200.000 D-Mark zu Paul Schockemöhle. Das Erfolgsduo ging bis 1989 gemeinsam an den Start. Als Rentner lebte „Deister“ danach noch elf Jahre auf der Weide, bevor er 2000 im Alter von 29 Jahren in Mühlen starb.

E.T. FRH.:

Es ist mit 3,2 Millionen Euro eines der gewinnreichsten Springpferde der Welt. Für seinen Reiter wurde der Hannoveraner Fuchs Wallach „E.T. FRH“ (geboren 1987, gestorben 2013), abstammend von „Espri“, das Pferd seines Lebens: 1995 gewann Hugo Simon mit „E.T.“ das Hamburger Springderby, 1996 wurden sie Vierte bei den Olympischen Spielen in Atlanta und gewannen das Weltcup-Finale in Genf, 1997 siegte das Paar im Weltcup-Finale von Göteborg und holte Platz Zwei bei der EM in Mannheim, 1998 triumphierten sie in den Großen Preisen von Aachen und von Monterrey und gewannen damit auch die sogenannte Pulsar Crown, die mit 800.000 US-Dollar damals höchstdotierte Springserie der Welt. 2004 verabschiedete Hugo Simon seinen vierbeinigen Partner im Rahmen des Fests der Pferde in der Wiener Stadthalle mit einem Zapfenstreich, bevor er ihn für immer absattelte.

For Pleasure:

Mit ihm starteten die heutigen Spitzenreiter Marcus Ehning und Lars Nieberg ihre internationalen Karrieren: „For Pleasure“ (geboren 1986, gestorben 2011) war ein Hannoveraner Hengst und ein deutsches Weltklassespringpferd. Die Lebensgewinnsumme des Dunkelfuches von „Furioso II“ aus der „Gigantin“ beträgt mehr als 1,83 Millionen Euro. Er gewann Gold im Mannschaftsspringen bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney, mehrere EM-Titel und Deutsche Meisterschaften sowie zahlreiche Trophäen bei den großen europäischen Championaten. 2003 wurde „For Pleasure“ von der renommierten World Breeding Federation for Sport Horses“ zum erfolgreichsten Springpferd der Welt gekürt. Zwei Wochen vor den Olympischen Spielen 2004 in Athen verletzte sich „For Pleasure“ jedoch und konnte nicht starten. Im Jahr 2006 wurde das Weltklassepferd im Rahmen des CHIO in Aachen aus dem Sport verabschiedet. Im Alter von 25 Jahren verstarb der Hengst am 18. Februar 2011 auf einer Koppel der Familie Ehning.

Goldfever:

Zusammen gewannen sie in Aachen 2002 und 2003 den Großen Preis, gemeinsam erritten sie bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 Mannschaftsgold, 2007 holte das Dreamteam bei den Europameisterschaften in Mannheim Team-Silber und Einzel-Bronze: Ludger Beerbaum und der Hengst „Goldfever“ waren als Duo unschlagbar und lehrten die Konkurrenz das Fürchten. Heute zählt der Fuchs (geboren 1991), der vom Zangersheider Hengst „Grosso Z“ aus einer Mutter von „Galvano“ abstammt, mit einer Gewinnsumme von rund 2,8 Mio. Euro zu den erfolgreichsten Springpferden aller Zeiten. Der gekörte Hengst wird nach seiner sportlichen Laufbahn in der Zucht eingesetzt. Seine herausragenden Vererber-Qualitäten sieht man an seiner Tochter „Gotha“, die international erst erfolgreich mit Ludger Beerbaum und heute mit Henrik von Eckermann unterwegs ist.

Halla:

Sie war die „Wunderstute“ und schon zu Lebzeiten eine Legende: „Halla“ (geboren 1945, gestorben 1979) sprang sich bei den Olympischen Spielen 1956 in die Herzen der Zuschauer. Zum Mythos wurde die Hessenstute aus der „Helene“, einem französischen Beutepferd unbekannter Abstammung, und dem Traberhengst „Oberst“, als sie den schwer verletzten Hans Günter Winkler im entscheidenden Umlauf fehlerlos und quasi im Alleingang über den Olympiaparcours von Stockholm trug. „Es war, wie wenn auf einem Schiff der Kapitän ausgefallen ist und der Steuermann allein die Navigation übernommen hat“, schwärmte Winkler in seinem Buch „Halla, meine Pferde und ich“. Der Reiter hatte sich im ersten Umlauf des Olympia-Parcours einen Muskel in der Leiste gerissen. Trotzdem ging er mit „Halla“ an den Start, schrie über den Hindernissen laut vor Schmerzen und blieb dennoch fehlerfrei. Damit gewannen die Deutschen die Mannschafts-Goldmedaille, und Winkler wurde Olympiasieger in der Einzelwertung. Dabei galt „Halla“ lange als schwierig, wechselte oft den Reiter bis sie 1951 zu Winkler kam. „Halla hatte menschliche Intelligenz“, lobte dieser sein Erfolgspferd. Im hohen Alter von 34 Jahren starb die Stute, die nach ihrem Erfolg noch acht Fohlen bekam. Heute erinnert in Warendorf, dem Sitz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), eine lebensgroße Bronze-Plastik an das Springwunder. Zu ihren Ehren wurde der Name „Halla“ von der FN gesperrt, kein Turnierpferd darf auf den Namen „Halla“ eingetragen werden.

Jappeloup de Luze:

Mit seinen 1,58 Metern war er sehr klein, aber das hinderte ihn nicht daran, ein ganz Großer in der Reitsportgeschichte zu werden: „Jappeloup de Luze“ (geboren 1975, gestorben 1991) zählte in den 80er Jahren zu den besten Springpferden im internationalen Sport. Beachtlich, vor allem wenn man seinen Stammbaum betrachtet: Einen Traber zum Vater und eine Vollblutmutter. Auch sein Reiter Pierre Durand glaubte anfangs nicht wirklich an den zu kleinen und zu dünnen Selle Francais-Wallach, ließ sich am Ende aber von dessen gewaltiger Sprungkraft überzeugen. Die gemeinsame Karriere begann mit einem Sieg bei den Französischen Meisterschaften zwar gut, erreichte aber bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles einen Tiefpunkt, als „Jappeloup“ seinen Reiter in ein Hindernis beförderte. Trotzdem arbeitete Durand intensiv mit dem Dunkelbraunen weiter und das sollte sich auszahlen: Platz 3 im Weltcup, Mannschaftsbronze bei den Weltmeisterschaften und Platz 4 im Einzel, Einzelgold und Mannschaftssilber bei den Europameisterschaften und dann auch noch Mannschaftsbronze und Einzelgold bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988. Es folgte noch so mancher Titel, bis „Jappeloup“ 1991 am Eiffelturm feierlich aus dem Sport verabschiedet wurde. 2014 kam der Film „Jappeloup – Eine Legende“ in die deutschen Kinos.

Meteor:

Er war eines der erfolgreichsten und berühmtesten Springpferde seiner Zeit: Der Holsteiner Wallach „Meteor“ von „Diskus“ (geboren 1943, gestorben 1966) nahm unter seinem Reiter Fritz Thiedemann dreimal erfolgreich an Olympischen Spielen teil und gewann im Laufe seines Lebens mehr als 150 Springen. Dabei hatte die Karriere des „Dicken“, so sein Spitzname, nicht besonders vielversprechend angefangen: Der gewaltige Braune war anfangs Zugpferd vor einem Milchwagen. Fritz Thiedemann kaufte das Pferd damals für 2250 D-Mark und machte aus ihm ein Springpferd. Insgesamt hat „Meteor“ eine Lebensgewinnsumme von 177.361 D-Mark ersprungen. Heute steht „der sture Bock“ (O-Ton Thiedemann) als Bronzestatue vor dem Kieler Landwirtschaftsministerium.

Milton:

Für seinen Reiter John Whitaker war er das „once in a lifetime“ Pferd, für das Publikum meist der Favorit: Milton gilt bis heute als  eines der erfolgreichsten Pferde aller Zeiten. Über eine Million Euro Preisgeld gehen auf sein Konto. Mit dem  Schimmelwallach (Marius x Any Questions) siegte der Brite zweimal im Finale um den Weltcup (1990 in Dortmund und 1991 in Göteborg), er wurde zweimal Team-Europameister (1987 und 1989)  und einmal Einzel-Europameister (1989  Rotterdam).  Im Jahre 1990 wurde das erfolgreiche Paar zudem Vizeweltmeister in Stockholm. Die Entdeckerin von Milton war Caroline Bradley,  die 1978 die Weltrangliste anführte. Nach ihrem Herzschlagtod 1983 auf einem Turnier stellten die Eltern den Schimmel John Whitaker zur Verfügung der jedoch zunächst nur Championate, aber keine Olympischen Spiele reiten durfte.  Vor den Spielen in Barcelona 1992 ließen sich die Bradleys erstmals dazu überreden, Whitaker auf Milton starten zu lassen. Aber der Schimmel hatte seinen Leistungszenit bereits überschritten. Das Paar kehrte ohne Medaille nach England zurück.

1994 beendete Milton seine Karriere nach der Internationalen Londoner Pferdeshow Olympia. Milton starb am 4. Juli 1999. Er wurde auf Whitakers Farm in Yorkshire begraben.

Nino des Buissonnets:

Foto: LGCT

„Nino ist ein Phänomen – ein Schatz in der Box und bei unseren Ausritten in den Wäldern – aber wenn er ein Hindernis sieht, wird er zur Furie!“ So beschreibt Steve Guerdat das Genie im Parcours, Nino des Buissonnets. Und der Schweizer Top-Reiter muss es wissen: Mit dem braunen Selle-Francais Wallach von Kannan wurde Guerdat 2012 in London Olympia-Sieger. Die Karriere des Wunderpferdes begann mit temporeichen Springprüfungen in Frankreich, ehe er vom Baden-Württemberger Manfred Marschall für dessen Sohn Marcel gekauft wurde. Unter Marschalls Bereiter Tim Hoster sammelte Nino erste internationale Erfolge. Ende 2010 wurde der Wallach von Thomas Fuchs für Urs Schwarzenbach gekauft und fortan von Steve Guerdat geritten. Und der Aufstieg begann: Bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde der Wallach unter Guerdat Olympiasieger. Als einziges Pferd blieb er in beiden Umgängen des Einzelfinals ohne Fehler. Die Weltcupstarts der Jahre 2013 und 2014 verliefen ebenfalls hoch erfolgreich: Nachdem Guerdat und Nino des Buissonnets im Herbst/Winter 2013 die Weltcupspringen von Oslo, Helsinki und Stuttgart jeweils auf dem zweiten Platz beenden konnten, gewannen sie im Folgejahr in Helsinki. In Oslo und Stuttgart errangen sie jeweils den dritten Platz.

Vier Jahre nach London war Nino des Buissonnets erneut das Olympiapferd von Steve Guerdat. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro blieben beide erneut in beiden Umläufen des Einzelfinals ohne Fehler. Im Stechen verhinderte ein Hindernisfehler eine Podestplatzierung, es wurde der vierte Rang der Einzelwertung. In Folge verkündete Guerdat, dass dies für Nino des Buissonnets das letzte Championat gewesen sei.

Guerdat brachte den Wallach letztmals beim CHI Genf im Dezember 2016 an den Start. Ziel war, dass Nino des Buissonnets seine Karriere auf dem Höhepunkt  sowie gesund und munter beendet. Im Großen Preis von Genf glückte Steve Guerdat und Nino des Buissonnets der Einzug in das Stechen, so dass die Chance auf eine Wiederholung des Vorjahressieges bestand. Doch daraus wurde nichts, es kamen acht Strafpunkte zusammen. Im Anschluss an die Prüfung verabschiedeten Reiter und Publikum Nino des Buissonnets feierlich aus dem Sport.

Ratina Z:

Sie gilt als erfolgreichstes Championatspferd im Springreiten: „Ratina Z.“ gewann zwei Olympische Mannschaftsgoldmedaillen (1992 in Barcelona unter Piet Raijmakers und 1996 in Atlanta unter Ludger Beerbaum). Die Hannoveraner Stute von „Ramiro Z“ aus der „Argentina Z“ (geboren 1982, gestorben 2010) gewann mit ihrem Erfolgsreiter Ludger Beerbaum 1993 das Weltcupfinale, wurde mit ihm 1994 Mannschaftsweltmeister und 1997 Doppeleuropameister. Insgesamt ersprang sich die braune Stute eine Gewinnsumme von rund 920.000 Euro. Im Jahr 2000 wurde „Ratina Z“ aus dem Sport in die Zucht verabschiedet, blieb aber bis zu ihrem Tod auf Beerbaums Anlage in Riesenbeck, wo bis heute eine Bronzestatue an sie erinnert.

Shutterfly:

Er gilt als wohl erfolgreichstes Springpferd der 2000er Jahre: Mit einer Lebensgewinnsumme von 3.520.864 € ist „Shutterfly“ das gewinnreichste Springpferd aller Zeiten. Der 1993 geborener Hannoveraner Wallach, der zunächst den Namen „Struwwelpeter“ trug und nach seinem Verkauf den für englischsprachige Personen leichter auszusprechenden Namen „Shutterfly“ bekam, brachte es mit seiner Reiterin Meredith Michaels-Beerbaum zu Weltruhm. Gemeinsam gewannen sie mehrere Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, holten sie sich dreimal den Titel bei den Weltcupfinales 2005, 2008 und 2009 und gewannen den Großen Preis von Aachen 2005. 2011 wurde der Braune von „Silvio I“ aus einer „Forest xx“-Mutter anlässlich des CHIO Aachen vor tausenden Zuschauern aus dem Sport verabschiedet. Wenige Tage zuvor hatte er hier – im Alter von 18 Jahren – mit Meredith Michaels-Beerbaum noch den Preis von Europa gewonnen.

Simona:

Sie war mit 1,62 Stockmaß eher klein und dazu noch etwas pummelig: Doch die Fuchsstute „Simona“, ehemals „Weinglück“ (geboren 1958, gestorben 1987), von dem Landbeschäler „Weingeist“ aus der Staatsprämienstute „Angelbeute“, war ein riesiges Spring-Talent. So ist schon im Trainingsprotokoll der Verdener Reitpferdeauktion zu lesen: „Weinglück springt wie ein Gummiball jede Abmessung, wobei es gleichgültig ist, wie sie an das Hindernis kommt. Fehler unterlaufen ihr so gut wie gar nicht. Springpferd der Sonderklasse. Zweispännig gefahren.“ Der Bremer Kaffeehändler Walther Johann Jacobs ersteigerte das Pferd für seinen Sohn Klaus. Doch weil die Stute zu Problemen mit den Vorderhufen neigte, gab Jacobs das Pferd bald wieder ab, und die Stute kam zum späteren Bundestrainer Herbert Meyer. Dieser bot „Simona“ 1968 Alwin Schockemöhle an, der sie unter Vorbehalt kaufte. Nach einer tierärztlichen Untersuchung und der Einschätzung, die Beine würden auf Dauer nicht halten, ging „Simona“ zurück an Herbert Meyer – der sie prompt an Horst Ebert veräußerte, den Förderer des jungen und ehrgeizigen Springreiters Hartwig Steenken. Schon 1969 gewann „Simona“ mit Hartwig Steenken die erste Deutsche Meisterschaft, der 1970 und 1973 zwei weitere folgten. 1971 war das Duo beim Europachampionat in der Aachener Soers erfolgreich, 1972 wurde es in München im olympischen Mannschaftsspringen mit Gold dekoriert. Den Höhepunkt ihrer Karriere erlebten die beiden Niedersachsen 1974, als sie bei der Weltmeisterschaft in Hickstead den Titel holten.

Walzerkönig:

Er war groß, verfügte über ein enormes Springvermögen und hörte auf den Spitznamen „Herrmann“: Der Hannoveraner Wallach „Walzerkönig“, von „Watzmann“ aus der „Ahnenkrone“ von „Absatz“, war ein Sieger-Typ. Unter dem Sattel von Franke Sloothaak und Rene Tebbel gewann der Fuchs (geboren 1979, gestorben 2000) in Europa nahezu alle Grand-Prix- Springen: Er wurde Deutscher Meister 1989 in Berlin und 1991 in Münster, gewann 1990 den Großen Preis von Aachen, siegte in London 1991 und wurde sogar zweimal Sieger bei den Zürich Classics 1988 u. 1991. Seine Gewinnsumme betrug 1,3 Millionen D-Mark. Sein größter Erfolg war 1988 der Gewinn der Goldmedaille unter Franke Sloothaak mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Seoul. Sein Gnadenbrot erhielt er auf Schockemöhles Hof in Mühlen, wo er unter anderem mit der Springlegende „Deister“ die Weide teilte.

… to be continued …

(Diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit )