Simone Blum hat Geschichte geschrieben! Sie ist die erste Frau, die den Titel gewinnt, seit es die Weltreiterspiele gibt. Außerdem ist sie die erste deutsche Weltmeisterin seit Männer und Frauen gemeinsam antreten und das bei ihren ersten Weltmeisterschaften. “Es war schon so toll, dass ich es ins Finale geschafft habe. Alice war so überragend. Nach der ersten fehlerfreien Runde, hatte ich ein super Gefühl. Alice sprang super, aber es passierten so viele Fehler, aber sie war so großartig heute”, sagte Simone Blum nach ihrem Ritt. “Es bedeutet mir viel, dass meine Familie und mein ganzes Team hier mit mir feiert. Ich kann es wirklich nicht glauben, ich bin sprachlos. Alice ist so überragend. Ich bin so stolz. Es war mein Tag heute.”
“Es war schon großer Druck da, denn Martin Fuchs war Null, so dass ich fehlerfrei reiten wollte”, erklärte Simone Blum ihre Anspannung vor dem zweiten Umlauf. Der Schweizer Martin Fuchs und sein Schimmelhengst Clooney, die bis dahin auf Rang drei lagen, nahmen sich Zeit im Parcours und kassierten zwar zwei Zeitstrafpunkte, blieben dafür aber ohne Springfehler. Die Taktik ging auf und mit 6,68 Punkten übernahmen sie die vorläufige Führung. Der bis dahin auf Silberkurs liegende Max Kühner aus Bayern, der seit 2015 für Österreich an den Start geht, war mit Chardonnay mit 3,97 Punkten in den Parcours gestartet. Doch er sammelte neun Strafpunkte und rutschte von Rang zwei auf sechs ab. Silber also für Martin Fuchs und Bronze für Steve Guerdat. Der Olympiasieger von London 2012 hatte vor dem zweiten Umlauf noch knapp hinter den Medaillenplätzen auf Rang vier gelegen und konnte sich mit der ersten Nullrunde des zweiten Umlaufs die Bronzemedaille sichern.
Auch Bundestrainer Otto Becker zieht ein positives Fazit: „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Erstmal die Mannschaftsmedaille, die wir uns erhofft, erwünscht und erträumt haben. Und jetzt das i-Tüpfelchen mit Simone, die das sowas von verdient hat nach fünf tollen Runden. Eine unglaubliche Woche für uns. Besser geht es eigentlich nicht.“ Vor allem mit den Nachwuchsreitern im Team ist er sehr zufrieden: „Die Jungen hatten unser Vertrauen und wie die das zurückgezahlt haben. Wie sie geritten sind und auch wie sie hier als Team aufgetreten sind, auch die Art und Weise, die ist mir auch wichtig, und das war alles spitze. Ich bin einfach super stolz auf das Team.“