Weltmeister, Olympiasieger, Europameister: Lars Nieberg hört auf
Verlässt die große Bühne des Reitsports: Lars Nieberg Foto: Gut Berl

Weltmeister, Olympiasieger, Europameister: Lars Nieberg hört auf

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Einer der Erfolgreichsten des deutschen Springsports verlässt die große Bühne und wird nur noch „zu Hause oder mal auf einem kleinen Turnier“ reiten. Ohne sportliche Ambitionen „und nur zu Ausbildungszwecken“: Lars Nieberg, der 1996 in Atlanta mit For Pleasure Mannschafts-Olympiasieger wurde und das vier Jahre später in Sydney mit Esprit wiederholte, hat dies jetzt gegenüber dpa bestätigt.

Zu Olympiagold kam 1998 in Rom mit Espirt das Mannschaftsgold bei der Weltmeisterschaft, nachdem er im Jahr zuvor mit For Pleasure Mannschafts-Europameister geworden war. Fünfmal ritt er mit fünf verschiedenen Pferden im Weltcupfinale, stand dreimal auf dem Podest, war Deutscher Meister, siegte in vielen Großen Preis und trat 50 mal  für Deutschland in Nationenpreisen an. Den letzten gewann er im Mai in Aalborg – gemeinsam mit Sohn Gerrit.

Seit 2013 ist Lars Nieberg auf Gut Berl zu Hause, wo 100 Pferde auf sein Kommando hören. Hendrik Snoek hatte ihn damals als Nachfolger für Kurt Gravemeier verpflichtet. Der 55 Jährige sagt, „vom Kopf her habe ich die Karriere schon länger beendet“. Ähnlich wie Ludger Beerbaum hatte er schon früh angekündigt, dass mit 50 Jahren Schluss mit dem großen Sport sei. Aber dann lief alles noch so gut, dass er ein paar Jahre drangehängt hat.

Zu seinem 50. Geburtstag hat er etwas gesagt, was unverändert gilt: „Wir müssen aufpassen, dass wir im deutschen Reitsport den Kontakt zur Basis nicht verlieren. Früher kamen die Stars aus aller Welt zu unseren Turnieren, heute reisen unsere Stars zu den bestbezahlten Veranstaltungen in alle Welt. Flüge, Unterkunft – alles wird bezahlt. Und zu verdienen gibt’s auch gut. Aber maximal 30, 40 Reiter sind dabei, zwei Pferde dürfen wir dort reiten. In Spangenberg kann ich fünf Pferde voranbringen. Das ist es wert, den Sprit für die Anreise im Lastwagen selbst zu bezahlen. “

Wetten, dass wir ihn auch in Zukunft auf großen Turnierplätzen sehen werden? Dann nicht in weißer Hose, sondern als Ratgeber für seine Söhne Gerrit und Max.