Die Tage der Deutschen Meisterschaft in Balve hatten für sie so bedrückend begonnen und endeten dann doch mit einem Triumph, der alles andere einen Moment vergessen ließ: Janne Friederike Meyer-Zimmermann hat am Sonntag das Championat von Balve, den Dieter Landsberg Gedächtnis Preis, auf Chaka Chaka im Stechen gewonnen.
Es war ein Springen über 1,45 m, das die Parcours-Bauer sehr herausfordernd gebaut hatten. Nach den ersten fünf der insgesamt 32 Starter gab es einen 4-Punkte-Ritt und vier ausgeschiedene Reiter. Erst die Sechste, die frühere Chefbereiterin des Holsteiner Verbandes und jetzige Paul-Schockemöhle-Bereiterin Ebba Johansson, schaffte es mit Cantolar (v. Canstakko), alle Stangen unberührt zu lassen. Aber einen Zeitfehler notierten die Richter. Und offenbar wurden da Richter und Parcours-Bauer dann doch ein wenig unruhig und setzten die Zeit herauf. Also gab es die erste Qualifizierte für ein Stechen.
Neun Fehlerfreie waren es dann am Ende des Umlaufs: vier vor der Bodenpflege-Pause, fünf danach.
Im Stechen wurde es zum Schluss immer schneller. Die schnellste Fehlerfreie war dann die Vorletzte. Auf ihrem erst achtjährigen Casall-Sohn nahm Janne Friederike Meyer-Zimmermann den bis dahin führenden Marco Kutscher und Charco (v. Chin Quin) noch eine halbe Sekunde ab. Die Freude bei ihr war doppelt groß, weil dieser Sieg wie ein Pflaster auf der Seele war. Denn eigentlich hatte sie ja auch bei der Deutschen Meisterschaft vorne mitspielen wollen und musste darauf verzichten, weil ihr dafür eingeplanter Büttner’s Minimax verletzt zuhause bleiben musste. “Ich bin überwältigt”, strahlte die Siegerin hinterher. Sie sei “mit deprimiertem Gefühl hergefahren, und dann lief auch der erste Tag nicht richtig.” Aber ihr Chaka Chaka habe sich “Boris Becker mäßig” mit ihr herausgekämpft und “von Tag zu Tag gesteigert”, von 1,40 m über 1,45 m bis zum Championat. “Ich habe nach dem Parcvours-Abgehen gedacht, das kann er schaffen.”
Dritter bei diesem Abschlussspringen des Longines Balve Optimum wurde Christopher Kläsener auf Atlantaz (v. Atlantis) vor Katharina Offel auf Channing Tatum (v. Canturano) und Ebba Johansson.
Und dann gab es noch einen ganz besonderen Pechvogel: Phiolipp Schulze Topphoff ließ mit Avantus (v. Arpeggio) zwar auch alle Stangen im Umlauf unberührt, durfte aber trotzdem nicht im Stechen mit um den Sieg reiten. Denn sein zehnjähriger Partner diskutierte mit ihm zu lange nach der Wendung auf die Schlusslinie darüber, ob er wirklich losgaloppieren sollte, so dass dann zwei Zeitfehlerpunkte aufs Konto kamen.
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