Holsteiner Delegiertenversammlung: Zucht und Sport enger zusammenrücken
Zucht und Sport sollen noch enger zusammenrücken: Holsteiner Verband Foto: Janne Bugtrup

Holsteiner Delegiertenversammlung: Zucht und Sport enger zusammenrücken

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Bei der ersten Delegiertenversammlung des Holsteiner Verbandes als Präsenzveranstaltung in diesem Jahr wurden unter anderem neue Mitglieder der Körkommission und der Widerspruchskommission gewählt, als auch eine Satzungsänderung verabschiedet, mit der Holsteiner Stuten den Staatsprämientitel zukünftig durch Sporterfolge erhalten können. Zudem gab es gute Nachrichten bezüglich der aktuellen WBFSH-Ranglisten zu vermelden: Der Holsteiner Verband befindet sich auf Platz zwei der Springpferdezuchten sowie Platz eins nach Erfolgen von Vielseitigkeitspferden mit Holsteiner Abstammungsnachweis.
Es war die erste Versammlung dieser Art für den im März neu gewählten Vorstand rund um den ersten Vorsitzenden Hinrich Romeike, seinen Stellvertreter Dr. Maximilian Slawinski sowie Inken Gräfin von Platen-Hallermund, Harm Sievers und Dieter Feddersen. Nach den Berichten der Geschäftsführer Roland Metz (Gesamtverband, Vermarktungs und Auktions GmbH) und Norbert Boley (Hengsthaltungs GmbH) sowie des Zuchtleiters Stephan Haarhoff standen die turnusgemäßen Neu- beziehungsweise Wiederwahlen einiger Mitglieder der Körkommission auf der Tagesordnung. Jens Hauschildt wollte sein Amt des Körkommissars an eine jüngere Person abgeben und auch Wulf-Hinrich Hamann stand nicht zur Wiederwahl als sportlicher Vertreter innerhalb der Kommission. In der Widerspruchskommission schieden Harm Sievers aufgrund seiner Vorstandstätigkeit sowie altersbedingt Tjark Nagel und Hermann Blohm aus. Für die verbleibende Amtszeit bis2023 von Jens Hauschildt erhielt Horst-Klaus Heleine in einer geheimen Wahl die meisten Stimmen. Als Mitglied der Körkommission auf vier Jahre wurde außerdem Christian Thoroe und als Ersatzmitglied Deike Ahsbahs gewählt. Die Wahl eines Turniersportlers für die Kommission für vier Jahre fiel auf Lars Nieberg, die zweitmeisten Stimmen erhielt Max Kühner, der künftig das Amt als Ersatzmitglied innehat. Auch in der Widerspruchskommission waren Ämter neu oder wieder zu besetzen: Als Mitglied wurde Rasmus Lüneburg auf vier Jahre gewählt, Friedrich Wettberg wird für eine Amtszeit von vier Jahren als Ersatzmitglied fungieren. Zwei Turniersportler brauchte es auch für die Besetzung der Widerspruchskommission für die kommenden vier Jahre. Die Delegierten wählten Carsten-Otto Nagel (Mitglied) und Peter Jakob Thomsen (Ersatzmitglied).

Tierwohlbeauftragter und Staatsprämie durch Sporterfolge
Änderungen der Satzung machen es fortan möglich, dass Stuten, die dreijährig anlässlich der Verbandsstutenschau eine Verbandsprämie erhalten haben, eine Staatsprämie mit entsprechendem Nachweis von Sporterfolgen bekommen können. Bisher war die erfolgreich abgeschlossene Stutenleistungsprüfung der einzig mögliche Weg zum Staatsprämientitel. „Wir möchten die sportliche Ausrichtung und Orientierung der Zucht im Holsteiner Verband noch weiter stärken“, betonte Zuchtleiter Stephan Haarhoff. Aus diesem Grund wird es zukünftig möglich sein, dass Verbandsprämienstuten, die keine Zuchtstutenprüfung abgelegt haben, ihren Leistungsnachweis für die Vergabe der Staatsprämie über altersgemäße Sporterfolge erbringen können. Auf schriftlichen Antrag des Besitzers kann der Titel „Staatsprämie“ somit nachträglich vergeben werden. Grundvoraussetzungen sind nach wie vor die entsprechende Abstammung, ein Stockmaß ≥ 160 cm, eine Gesamtnotensumme von 52 Punkten (Typ mindestens Note 8) und die Teilnahme an der Verbandsstutenschau in Elmshorn. Vierjährige Pferde müssen dafür Erfolge in Aufbauprüfungen für Reitpferde oder auf A-Niveau, Fünfjährige in Klasse L und Sechsjährige in Klasse M vorweisen. Da aufgrund der neuerschienenen Leitlinien „Tierschutz im Pferdesport“ eine Veränderung des Kör-Systems ansteht, hat der Holsteiner Verband bereits ein Konzept für den Ablauf zukünftiger Kör- und Auktionsveranstaltungen erarbeitet. Darüber hinaus wurde in der Satzung der Einsatz eines Tierschutzbeauftragten verankert. „Damit setzt der Holsteiner Verband ein zukunftsweisendes Zeichen“, sagte der Erste Vorsitzende Hinrich Romeike, „und wir demonstrieren der Politik, wie sehr uns das Wohl unserer Pferde am Herzen liegt.“ Der Vorstand würdigte zudem die Tätigkeiten des ehemaligen Interims-Vorstandes mit der Ehrennadel des Holsteiner Verbandes: Carmen Hinrichsen-Bockmeyer, Kathrin Huesmann, Claus Delfs und Thomas Voß erhielten die Bronzene Ehrennadel, der einstige Erste Vorsitzende Hinrich Köhlbrandt nahm die Silberne Ehrennadel durch die amtierenden Vorstandsmitglieder entgegen, die sich für die geleistete Arbeit des Interims-Vorstandes bedankten.

Rankings der WBFSH
Kürzlich sind die aktuellen Ranglisten der World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) veröffentlicht worden. Bei den Vielseitigkeitspferden (Stand Mai 2021) rangiert der Holsteiner Verband auf Platz eins, in der Wertung der Springpferdeverbände auf einem hervorragenden zweiten Platz. 884 Punkte haben die sechs erfolgreichsten Holsteiner Buschpferde gesammelt und sich damit an die Spitze im Studbook-Ranking gesetzt. Insgesamt 3.319 Punkte sammelten Holsteiner Springpferde und sicherten sich damit nach dem Stutbuch Selle Français den zweiten Platz.