Er ist 44 Mal für Deutschland in Nationenpreisen geritten, gewann Weltcup-Springen in New York und Washington genauso wie den Großen Preis von Neumünster: Alois Pollmann-Schweckhorst gehörte viele Jahre zur Weltklasse, war zwei Jahre Nationaltrainer der Norweger und ist jetzt, als 53-Jähriger, regelmäßig in China als Trainer und Promoter einer neuen Turnierserie nach FEI-Standards tätig. Für den Ostholsteiner Springreiter-Nachwuchs bedeutete es eine Riesenchance, von diesem Mann zwei Tage im Training gefordert und gefördert zu werden.
Ingo Hirrle hatte auf seine Reitanlage auf dem Augustenhof bei Oldenburg zu diesem Lehrgang mit Alois Pollmann-Schweckhorst eingeladen. Jeweils zu Dritt wurden die ambitionierten Schüler innerhalb von 90 Minuten an zwei Tagen zweimal intensiv gecoacht – wobei nach den Runden mit dem Nachwuchs am Nachmittag auch gestandene Reiter die Chance wahrnahmen, vom Ausnahmetrainer zu lernen. Sein Ziel war vorrangig, „die Abstimmung von Pferd und Reiter zu verbessern, eine gelassene Routine zu entwickeln“.
Und so stand er dann ab morgens neun Uhr Stunde um Stunde in der Kälte, immer ganz intensiv auf jeden Reiter fokussiert. Und wer dachte, der guckt im Moment ja gerade auf einen Anderen, wurde immer schnell eines Besseren belehrt: Aus Pollmann-Schweckhorsts Augenwinkel gab es kein Entkommen.
„Zu den Tücken im Parcours gehört, dass sich die Reiter für die Vorbereitung des einzelnen Sprungs zu wenig Zeit nehmen. Dadurch entsteht oft der Eindruck von Hektik. Und genau da möchte ich ansetzen, dass auch die Pferde lernen, auf den Reiter zu warten.“ Die Begeisterung über diese hohe Schule des Springreitens war unisono von allen Teilnehmern zu hören – und der ganz laute Wunsch, dass es eine Wiederholung dieses Lehrgangs gibt.