DKB-Riders Tour als deutsche Talentschmiede vor der zweiten Halbzeit
Unauffällig wie ein einfacher Parcourshelfer: Chef Paul Schockemöhle bei der Arbeit Foto: spring-reiter.de

DKB-Riders Tour als deutsche Talentschmiede vor der zweiten Halbzeit

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Nach den ersten drei Etappen (Hagen a.T.W., Hamburger Derby, Wiesbaden) ist vor den letzten drei Etappen (Münster, Paderborn, München): Bei der DKB Riders Tour also ein kurzer Moment für einen Rückblick. Seit 18 Jahren gibt es diese deutsche „Talentschmiede“. Erfunden von Paul Schockemöhle, sein Freund Ulli Kasselmann ist Mitgesellschafter.. Vielleicht ist diese Tour auch deshalb so beliebt, weil hier nicht der heimatliche Geldbeutel zählt: Hier gilt nur das „Leistungsprinzig“, unterstreicht Paul Schockemöhle beim Gespräch. „Und das haben wir bisher auch so durchgehalten.“

Halbzeit für das Jahr 2018, 18 Jahre insgesamt: Das ist für ihn Anlass für eine Bilanz: „Die DKB Riders Tour war eigentlich international geplant, wir waren auch mal in Hickstead. Aber durch die Global Champions Tour haben wir uns international zurückgezogen und konzentrieren uns auf Deutschland. Für viele deutsche Reiter ist dies eben eine tolle Tour und Chance, sich zu profilieren, sich zu zeigen.“

Das strenge Einladungsprinzip der FEI nach der aktuellen Weltrangliste sieht Schockemöhle nicht so eng und setzt sich auch schon mal über Regeln und Vorgaben hinweg: „Ich halte mich nicht so sehr an die FEI Regeln, gehe nicht streng nach der Weltrangliste. Wenn jemand, auf der Liste nicht so weit vorne ist, aber gerade gut in Form ist und einen Lauf hat, soll der Reiter doch starten dürfen. Da wurde ich natürlich schon angemahnt und habe ich auch schon mal 200 Euro Strafe gezahlt. Aber ich finde wirklich, dass muss auch uns Veranstaltern überlassen bleiben, wir haben auch genug Fachkenntnisse und wissen, wer über welche Hindernisse rüber kommt und wer derzeit in Form ist. Niederländer und Engländer gucken oft neidisch auf diese gut dotierte nationale Tour.“

Die Zeiten haben sich verändert: „Früher waren das Hamburger Derby und das Derby in Hickstead die am höchsten dotierten Turniere. Heute haben wir die Global Champions Tour. Ich habe mal in Aachen den Großen Preis gewonnen. Damals betrug das Preisgeld rund 10.000 DM. Heute bekommt der Sieger etwa 350.000 Euro.“

Viele Springreiter muten ihren Pferden das Hamburger Derby mit dem hohen Wall und den langen Wegen über ungewöhnliche Hindernisse gar nicht mehr zu. „Für mich gehört das Derby zum Sport. Zu meiner Zeit sind wir auch unsere guten Pferde dort geritten“, erzählt Schockemöhle. „Hamburg ist ein Leuchtturm der Reiterei!“. Und Zeit zum Wetten für ihn: Immer am Sonntagmorgen vor dem Derbystart wetten die Veranstalter um Schockemöhle und Kasselmann mit jeweils 10 Euro Wetteinsätzen auf den Sieger. „Schwierig, es gib schließlich t immer mindestens 4-5 Reiter, die eine Chance haben zu gewinnen. In dem Parcours kann immer viel passieren.“

Der Vertrag mit dem Hauptsponsor der Riders Tour, der Deutschen Kreditbank AG, läuft in diesem Jahr aus. Schockemöhle hofft, dass es weiter geht und man sich auf weitere Jahre einigt, nachdem inzwischen ja mit  Bemer und Mauser zwei weitere Großsponsoren eingeworben werden konnten.