Es wird ernst, wenn am Mittwoch die Dublin Horse Show startet – auch für die Reiter und Nationen, die in Irland gar nicht dabei sind. Denn auf dieser letzten von acht Stationen des Longines FEI Jumping Nations Cup der Europe Division1 entscheidet sich, welche besten sieben Teams im Herbst im Finale in Barcelona bei den 18 Weltbesten starten dürfen – und welche zwei schlechtesten in die zweite Liga absteigen müssen.
Zu Beginn der Saison haben die nationalen Verbände festgelegt, auf welchen fünf Stationen sie jeweils ihre entscheidenden Punkte sammeln wollen. Für die mit 420 Punkten deutlich die Tabelle anführenden Wiederaufsteiger aus Belgien war am letzten Juli-Wochenende mit dem 5. Platz in Hickstead alles erledigt. Aber mit diesem Punkte-Polster kann man der Konkurrenz jetzt in Dublin auch entspannt zusehen.
Ganz anders geht es den Vorjahres-Sechsten aus Deutschland: Sie müssen auch zusehen, da für sie die Longines FEI Nationenpreis-Saison bereits im Juni mit dem zweiten Platz in Rotterdam vorbei war – aber sie müssen mit nur 315 Punkten auf Rang fünf zittern. Genauso wie die mit 317,5 Punkten auf dem vierten Rang abgeschlossenen Schwede und vor allem wie die Spanier, die mit 275 Punkten auf dem drittletzten Platz zusehen – für Barcelona zwar als Gastgeber automatisch qualifiziert, aber vom Abstieg aus der 1. Liga bedroht sind.
Denn die Konkurrenz mobilisiert ihre Kräfte:
Für die Schweiz, derzeit mit 340 Punkten Zweite der Gesamtwertung, schickt Equipe-Chef Andy Kistler auf jeden Fall Steve Guerdat, Werner Muff und Paul Estermann ins Rennen. Außerdem sind Barbara Schnieper und Arthur Gustavo Da Silva mit vor Ort.
Für Gastgeber Irland, mit 335 Punkten Dritter in der Tabelle, hat Rodrigo Pessoa Cameron Hanley mit Quirex, Mark McAuley mit Utchan de Belheme, Paul O’Shea mit Skara Glen’s Machu Picchu und Billy Twomey mit Kimba Flamenco aufgestellt.
Die Niederländer, mit 310 Punkten zur Zeit noch unmittelbar hinter den Deutschen, wollen natürlich weiter nach vorne. Equipe-Chef Rob Ehrens hat Bart Bles, Doron Kuipers, Kevin Jochems und Angelique Hoorn dabei.
Mit 292,5 Punkten rangiert Frankreich noch auf Rang sieben, aber Equipe-Chef Philippe Guerdat hat neben Kevin Staut noch Alexandra Paillot, Alexandra Francart, Alexis Deroubaix und vor allem Mathieu Billot dabei, um das Punktekonto aufzubessern.
Auf Platz neun, also ziemlich weit hinten, stehen mit 262,5 Punkten noch die Briten, die schon vor Saisonbeginn ihre Erwartungen wegen des begonnenen Umbruchs herunter schraubten: Ähnlich wie bei den Deutschen fallen einige der Besten wegen anderer, lukrativer Global- Verpflichtungen für den Nationenpreis aus. Aber vor allem nach dem vierten Platz in Falsterbo keimt Hoffnung auf der Insel. Di Lampard schickt mit Amanda Derbyshire, William Funnell, Harriett Nuttal, Holy Smith und Alexandra Thornton eine jungen und ehrgeizige Truppe ins entscheidende Gefecht.
Genau wie die Briten sind auch die Italiener mit 232,5 Punkten als Zehnte derzeit noch auf einem Abstiegsrang. Aber Equipe-Chef Duccio Bartalucci schickt Piergiorgio Bucci, Bruno Chimirri, Lorenzo de Luca ins Rennen, außerdem warten noch Marquet Martinengo und Luca Marzziani auf einen möglichen Einsatz.
Wer mitrechnen will: Die Siegermannschaft in Dublin bekommt 100 Punkte, die zweite 90, die dritte 80, die vierte 70, die fünfte 60, die sechste 55, die siebte 50 und die achte 45 Punkte.
Außerhalb der Punktewertung starten die USA und Mexiko, deren Nord- und Zentralamerika-Ausscheidung nach drei Turnieren bereits entschieden ist: Sieger Kanada und Zweiter USA fahren nach Barcelona, Mexiko ist als Dritter nicht qualifiziert.
Am Freitag um 15 Uhr ertönt zum ersten Mal das Startzeichen, und dann beginnen die zwei entscheidenden, identischen Runden.
Die Mannschaft, die 2017 in Barcelona Platz sechs holte: Marcus Ehning, Laura Klaphake, Andreas Kreuzer, Simone Blum, Denis Nielsen Foto: Simone Blum