Mexiko siegt in Dublin und rettet Deutsche knapp vor Abstieg
Der Endestand nach allen Stationen in der Europe Division 1 Foto: spring-reiter.de

Mexiko siegt in Dublin und rettet Deutsche knapp vor Abstieg

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Sie waren gar nicht dabei, konnten alles, was in Dublin passierte nur aus der Ferne zitternd beobachten – und wären beinahe in Abwesenheit zum Abstieg verurteilt worden. Die deutschen Springreiter haben sich nicht fürs große Longines FEI Nationenpreis-Finale im Oktober in Barcelona qualifiziert, aber nur Punkte-Arithmetik rette die Deutschen haarscharf davor, auch noch dem Weg des HSV in die zweite Liga folgen zu müssen:

Mit 315 Punkten auf der Habenseite der Deutschen war die letzte diesjährige Runde der Europe Division 1 in Dublin gestartet. Deutschland hatte ebenso wie Wiederaufsteiger Belgien, Schweden und Gastgeber Spanien alle Chancen zum Punktesammeln bereits genutzt. Nur die Spanier standen mit ihren 275 Punkten schon vor dem Ertönen der Startglocke als Absteiger fest – wobei  sie als Gastgeber immerhin automatisch fürs Finale in Barcelona qualifiziert sind.

Den Sieg in Dublin holten sich überraschend die Mexikaner Eugenio Garza Perez mit Victer Finn DHZ, Federico Fernandez mit Landpeter Do Feroleto, Patricio Pasquel mit Babel und Enrique Gonzalez mit Chacna. Der doppelte Treppenwitz: Die Mexikaner vermasselten damit den zweitplatzierten Italienern den überlebensnotwendigen besseren Endpunkte-Stand – und dürfen selbst am Finale in Barcelona nicht teilnehmen: In ihrer Liga sind sie nur Dritte hinter den qualifizierten Kanadiern und USA.

Die Italiener, die vor dieser letzten Runde noch abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Europe Division 1 schmorten, hatten in der Besetzung Luca Marziani auf Tokyo Du Soleil, Bruno Chimirri auf Tower Mouche, Piergiorgio Bucci auf Diesel GP Du Bois Madame und Lorenzo de Luca auf Irenice Horta bis zum Schluss Hoffnung schüren dürfen. Wären sie als Einzige  Zweite geworden, hätten die dann fälligen 90 Punkte gereicht, sie in der Tabelle an den Deutschen vorbeiziehen zu lassen.  Aber sie mussten sich die silbernen Schleifen mit den punktgleichen irischen und französischen Konkurrenten teilen. Und dadurch gab es nach dem Reglement nur 80 Punkte für jede der drei Mannschaften, was bedeutete: Mit einem Endstand von 312,5 Punkten für die Italiener reichten die 315 Punkte der Deutschen gerade noch einmal zum Klassenerhalt und Italien rutscht in Europe Division 2.

Und falls eine der qualifizierten Mannschaften aus irgendwelchen Gründen verzichten sollte, könnte sich theoretisch sogar noch das Märchen für die Deutschen erfüllen, als Nachrücker nach Barcelona fahren zu dürfen. Da werden schöne Erinnerungen wach: 2015 schienen sie als Achte völlig abgeschlagen, rückten dank vieler Absagen doch noch nach – und holten in der Besetzung Christian Ahlmann, Meredith-Michaels-Beerbaum, Daniel Deusser und Ludger Beerbaum am Ende nach hochspannendem Finale in Barcelona den sechsten Platz. Inklusive 90.000 Euro Prämie.