Am Rande des Turniers der Sieger in Münster ließ noch einmal die Nicht-Nominierung von Philipp Weishaupt für die Weltreiterspiele in Tryon die Emotionen aufwallen – vor allem bei Weishaupt-Chef Ludger Beerbaum, während Bundestrainer Otto Becker versuchte, die Wogen zu glätten.
Im Gespräch mit dem WDR machte Ludger Beerbaum – als Chef von Philipp Weishaupt und Besitzer von dessen Spitzenpferd LB Convall doppelt im Zentrum – seinem Ärger Luft, jetzt als Buhmann dazustehen, der seinem Bereiter die Chance für den WM-Start verdorben habe: Es sei „den ganzen Sommer über klar gewesen“, dass sowohl die WM als auch zehn Tage zuvor der Rolex Grand Prix in Calgary im Visier sei. Man habe deshalb die ganze Turnierplanung mit LB Convall darauf abgestellt, den Schimmel sparsam eingesetzt, aber für Nationenpreise und Große Preise abgestellt. „Und dann hat vor einer Woche der Bundestrainer eine unheimliche Hürde aufgebaut“: entweder Calgary oder Tryon. „Aus meiner Sicht völlig unverständlich.“ Da habe er entscheiden müssen. Aber Philipp Weishaupt „steht weiterhin zur Verfügung“.
Bundestrainer Otto Becker machte im anschließenden Gespräch mit WDR-Reporterin Sabine Hartelt deutlich, dass „die Entscheidung einstimmig“ von ihm und dem gesamten Springausschuss der FN gefällt worden sei. „Die WM soll das Hauptereignis sein“, und „das Risiko“, was zehn Tage vorher in Calgary passiert, welche Herausforderung und wie viele Runden da auf Pferd und Reiter zukommen, sei „nicht zu kalkulieren“. Dies sei eben „keine optimale Vorbereitung“. Am Rand des Turniers in Valkenswaard sei diese Entscheidung gefallen und „Ludger konnte noch mal darüber schlafen“.
Otto Becker unterstrich allerdings auch die Bereitschaft von Ludger Beerbaum, seit Jahren sich selbst und seine Reiter und Pferde für Starts zur Verfügung zu stellen. Hier gehe es auch daraum, dass der internationale Verband FEI „uns in diese Situation gebracht hat“. Da FEI-Präsident Ingmar De Vos „wiedergewählt werden will“, hoffe er, dass da jetzt bessere Entscheidungen zustande kommen.
Im Video kommen Ludger Beerbaum und Otto Becker nach dem Umlauf und vor dem Stechen zu Wort: hier