Schweiz stellt um für Tryon: Muff ersetzt Estermann
Der Lohn für viele Erfolge in jüngster Zeit: Werner Muff und Daimler fliegen nach Tryon Foto: Werner Muff

Schweiz stellt um für Tryon: Muff ersetzt Estermann

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Es war eine knappe Entscheidung, wen die Schweiz für die Weltreiterspiele auf dem vierten Startplatz nominiert. Am Dienstag, dem 31. Juli, fiel die knappe Entscheidung für Paul Estermann und gegen Werner Muff. Seit heute gilt sie nicht mehr: Nicht Paul Estermann, sondern Werner Muff fliegt mit Steve Guerdat, Martin Fuchs und Janika Sprunger nach Tryon. Die offizielle Begründung lautet, Estermanns WM-Pferd Lord Pepsi habe eine leichte Sehnenverletzung, das Risiko eines Einsatzes wäre zu groß gewesen. Nun kommt Werner Muff mit Daimler zum Zuge, der es im August abgelehnt hatte, nur als Ersatzreiter mitzureisen.

Die ursprüngliche Entscheidung für Estermann war durchaus umstritten. Denn gegen ihn läuft ein Verfahren wegen des Verdachts auf Tierquälerei. Equipenchef Andy Kistler hatte deshalb schon angekündigt, wie man reagieren würde, falls vor Tryon noch ein Urteil komme: „Dann müssen wir die Situation neu analysieren.“ Aber man können ja auch nicht jemanden „jahrelang bestrafen, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt“.

Werner Muff wiederum hatte sich vor rund eineinhalb Jahren mit dem Schweizer Verband in einem ganz anderen Fall auf einen Vergleich geeinigt: Nachdem bei den Schweizer Meisterschaft 2015 Schmerzmittel im Organismus seines Pferdes Pollendr gefunden worden waren, wurde ihm der Meistertitel zwar aberkannt, aber Sperre und Bußgeldzahlung wurden aufgehoben. Man wollte einen langen Expertenstreit vermeiden, dessen Ausgang nach Ansicht des Verbandes vor Gericht „in keiner Weise voraussehbar“ gewesen wäre.

Paul Estermann rutschte dadurch übrigens auf den Bronze-Rang hinter Edwin Smits und Steve Guerdat.