Es gab einmal einen deutschen Bundeskanzler, der beim Blick in die Zukunft zu formulieren pflegte: „Ich sage nur China, China, China.“ So ähnlich scheint es auch Ludger Beerbaum zu sehen, der sich schon seit einiger Zeit gemeinsam mit Hauptsponsor Longines erfolgreich auf diesem riesigen Markt engagiert. Von seinem Hausturnier in Riesenbeck ist er an diesem Wochenende deshalb direkt aus dem Sattel zum Flughafen gesprintet, um den Flieger nach Beijing noch zu erreichen. Denn am Freitag ertönt dort die erste Startglocke.
Im Vogelnest, dem Bird’s Nest, dem Stadion, in dem 2008 die zentrale Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele liefen, springt am kommenden Wochenende ein Teil der internationale Spitzengarde – wenn auch nicht auf den gewohnten Pferden, sondern mit aus Europa schon vor einiger Zeit nach China umgezogenen. Alles andere verhindern die rigiden Quarantäne-Bestimmungen, weshalb bei den Olympischen Spielen 2008 die Reiter-Wettbewerbe eben auch nicht im Bird’s Nest zu Hause waren, sondern in Hongkong..
Ludger Beerbaum selbst geht mit dem zwölfjährigen KWPN-Wallach B Men (Oklund x Fedor) an den Start. Ebenfalls dabei unter deutschen Farben ist Christian Ahlmann mit Cinetta Z, einem 15jährigen Wallach aus Zangersheider Zucht (Canabis Z x Nimmerdor), und Daniel Deusser mit dem zwölfjährigen Oldenburger Wallach Baltinue (Balou du Rouet x Cento).
Sie treffen nicht nur auf die konkurrenzfähig gewordene chinesische Springreit-Elite von Kenneth Cheng bis Rima Da, sondern unter anderem auch auf die Nummer 1 der Weltrangliste, Harrie Smolders, und die Schwedin Malyn Baryard-Johnsson. Höhepunkt des Peking-Wochenendes ist der Grand Prix am Sonntag über 1,50 m.