Nachdem U21 Springreiter Harry Charles nach einem positiven Test des Pferdes Vivaldi du Dom auf Lidocain (controlled medication substance, kein Doping) bei den Nachwuchs-Europameisterschaften 2018 in Fontainebleau/FRAU die Mannschafts- und Einzel-Goldmedaille durch die FEI aberkannt wurde, meldet sich nun sein Vater und Pferdebesitzer, Peter Charles, zu Wort.
„Wir sind sehr traurig, dass unserem Pferd Vivaldi Du Dom die Europameisterschaftstitel aberkannt wurden, weil es aus Versehen mit einer Hautcreme in Berührung kam, die Lidocain beinhaltet“, erklärt Peter Charles. Und weiter sagt er: „Eine unbeteiligte Person, die an fortgeschrittenem Hautkrebs leidet und daher eine Hautcreme mit Lidocain verwendet, hat unser Pferd gestreichelt und geklopft. In einem anschließenden Test war das Pferd dann positiv getestet worden. Ein zweiter Test einige Tage später war allerdings negativ.“
Lidocain wird in der Human- und Veterinärmedizin als gut und schnell wirksames örtliches Betäubungsmittel häufig eingesetzt. Das Medikament ist in der Liste der unentbehrlichen Medikamente der WHO dreifach aufgeführt, was dessen Stellenwert verdeutlicht.
Charles erkennt die FEI Regularien trotz allem an und bedauert: „Es ist niemandes Schuld. Nicht die Schuld des Krebspatienten, nicht die meiner Pfleger und schon gar nicht die Schuld meines Sohnes und auch nicht die Schuld von Vivaldi du Dom, der wirklich alles gegeben hat.“ Die Familie will die stressige und nervenaufreibende Zeit nun hinter sich lassen und positiv nach vorne blicken.
Wie spring-reiter.de bereits berichtete erhalten die deutschen Springreiter der Altersklasse Junge Reiter (U21) nun nachträglich Team- und Einzelgold der Nachwuchs-Europameisterschaften 2018 in Fontainebleau/FRA. Bei der EM dabei waren im Juli 2018 Cedric Wolf, Mylen Kruse, Jesse Luther, Justine Tebbel und Philipp Schulze Topphoff mit ihrem Trainer Peter Teeuwen. Der Einzel-Titel geht jetzt an den damals zweitplatzierten Cedric Wolf und sein Pferd Cho Chang J.