Es war ein Nationenpreis mit außerplanmäßigen Begegnungen und am Ende fehlte auch das kleine Quäntchen Glück.: Den ersten Nationenpreis der schwierigen Saison 2021, den CSIO3* in Gorla Minore, beendete das Deutsche Team am Samstag auf Platz sechs mit 17 zählenden Fehlerpunkten auf dem Konto. Als ersten Reiter hatte Bundestrainer Otto Becker den 23jährigen Richard Vogel mit Floyo VDL (v. Baltiv VDL) ins Rennen geschickt. Für Vogel war es bereits der zweite Nationenpreiseinsatz (in Vilamoura Ende vergangenen Jahres hatte er den Nationenpreis mit dem Team gewonnen), leider kam es in der ersten Runde zu zwei leichten Stangenkontakten. In der zweiten Runde sollte es für Vogel und den KWPN-Wallach allerdings deutlich besser laufen und es wurde die erhoffte fehlerfreie Runde. Als zweiter Starter ging Philipp Schulze Topphoff mit Concordess (v. Congress) in den Parcours. Es kam zu einem Abwurf plus Zeitfehler in der ersten Runde, die zweite konnte auch er ohne Fehl und Tadel fehlerfrei beenden. Es folgte Hans-Dieter Dreher mit Vestmalle des Cotis (v. Baloubet du Rouet). Das Paar war fast bis zum Schluß richtig gut und sicher unterwegs. Bis auf der Schlußlinie neben dem Parcours plötzlich ein Trecker auf den 12jährigen Wallach zukam. Der Fuchs war irritiert und Hansi Dreher musste das Hinderniss erneut anreiten, in der Folge fiel dann auch noch eine Stange, so daß am Ende 11 Fehlerpunkte im Protokoll standen. „Vestmalle hat sich leider vor dem Trecker erschrocken“, erzählte Dreher nach seiner Runde gegenüber spring-reiter.de. Die außerplanmäßige Begegnung der dritten Art in Runde eins hatte den Wallach offensichtlich nachhaltig beeindruckt und so kam es in der zweiten Runde in der Schlussphase zu drei Abwürfen. Bester Deutscher im Nationenpreis war am Ende David Will mit dem 13jährigen Holsteiner C Vier (v. Cardento). Zwar nahmen auch sie in Runde eins eine Planke mit, blieben aber in der Abschlußrunde ohne Fehler.
Der Sieg an diesem Nachmittag in der Lombardei ging an die Franzosen mit Marie Demonte und Vega de la Roche (v. Diamant de Semilly), Aurelien Leroy mit Croqsel de Blaignac (v. Ugano Sitte), Sebastien Duplant mit Alpha de Preuilly (v. Pacha de Preuilly) sowie Olivier Robert mit Ilena de Mariposa (v. Berlin) und insgesamt nur vier Strafpunkten. Platz zwei sicherten sich die Briten mit Altmeister John Whitaker und Unick du Francport (v. Zandor), Laura Renwick mit Dublin V (v. Vigaro), Gergia Tame mit Z7 Ascot (v. Non Stop) sowie Alison Barton mit Roma IV (v. Je t’aime Flamenco).
Der Nationenpreis von Gorla Minore gehört zur neuen Länderspiel-Serie des Europäischen Reitsportverbandes EEF (European Equestrian Federation). Dieser teilt Europa in vier Zonen ein, die Deutschen starten in der Gruppe „Zentraleuropa“ und treten nach Gorla Minore noch in Magna Racino/AUT (24. bis 27. Juni) an. In jeder Gruppe absolvierten die Länder zwei Nationenpreise, die besten Nationen qualifizieren sich für das Halbfinale der EEF-Serie, das vom 8. bis 11. Juli in Budapest/HUN stattfindet. Austragungsort des EEF-Serienfinals ist Warschau/POL (22. bis 25. Juli). Otto Becker: „Mit unserem Abschneiden in Gorla Minore haben wir das Ticket für Budapest schon gelöst.“
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