Er war überglücklich, endlich hatte es geklappt: Martin Fuchs hat mit Leone Jei (v. Baltic VDL) im Stechen den Rolex Grand Prix in Aachen gewonnen. „Ich war schon einmal ganz nah dran”, erinnerte sich der Sieger hinterher. Das war 2016, als sein Clooney (v. Cornet Obolensky) am letzten Sprung die Mitarbeit verweigert. Und dann, „letztes Jahr, da habe ich Mist gebaut“. Aber diesmal passte alles.
Elf waren nach fehlerfreien zwei Runden ins Stechen gekommen – ungewöhnlich viele, denn Parcourschef Frank Rothenberger hatte sich alle Mühe gegeben, es den 40 Startern nicht zu leicht zu machen, hatte nach eigenen Worten für den zweiten Umlauf „noch mal eine Schippe draufgelegt“. Als Martin Fuchs zu seiner entscheidenden Runde im Stechen einritt, wusste er, dass nach ihm noch erprobte Schnellreiter kommen würden und ließ deshalb seinen Schimmelwallach mit Fullspeed loslegen. „Wenn ich ihn halbwegs passend an die Sprünge bringe“, dann würde der 13-Jährige es schon machen, wusste er. Und Leone Jei machte es: Fehlerfrei nach 50,29 Sekunden im Ziel. Das war am Ende der Sieg. Samt 500.000 Euro Preisgeld. “Das Preisgeld geht an meine Eltern und meine Pferdebesitzer. Meine Mutter wird aber morgen sicher ein tolles Abendessen kochen”, freute sich Martin Fuchs.
Zwar war die vorletzte Konkurrentin, die erst 25-jährige Französin Nina Mallevaey, mit ihrer Dynastie de Beaufour (v. Diamant de Semilly) mit 50,01 Sekunden sogar noch etwas schneller, aber unterwegs fiel eine Stange und so wurde sie Fünfte.
Die letzte Starterin, Laura Kraut auf Baloutinue (v. Balou du Rouet) kam ferhlerfrei noch dicht heran, aber 52,41 Sekunden bedeuteten Platz zwei – und sie schob sich damit noch vor den Schweizer Landsmann des Siegers, Steve Gurdat mit seiner EM-Siegerin Dynamix de Belheme (v. Snaike de Blondel), dessen 52,59 Sekunden schon von Martin Fuchs unterboten worden waren.
Von den vier deutschen Teilnehmern am Stechen war Christian Kukuk auf Checker (v. Comme il Faut) der beste. Er hatte fast so eindrucksvoll wie beim gemeinsamen Olympiasieg in Paris seine Bahn gezogen, doch dann fiel auch bei ihm eine Stange und 52,58 Sekunden bedeuteten Platz sieben. Ähnlich ging es Gerrit Nieberg, der vor drei Jahren in Aachen mit Ben gewonnen hatte. Mit dem zehnjährigen Ping Pong van de Lentamel (v. Emerald) wurde er diesmal Neunter. Richard Vogel ließ mit United Touch S (v. Untouched) sogar zwei Stangen fallen – genauso wie Lebensgefährtin Sophie Hinners auf Iron Dames Singclair (v. Singular LS La Silla) und so wurden sie Zehnter und Elfte.
Grandiose zwei Umläufe hatte auch Sandra Auffarth auf Quirici (v. FRH Quaid) gezeigt. Aber nach einem Zeitfehler im ersten Umlauf musste sie trotz einer Null im zweiten leider dem Stechen von draußen zusehen. 15.000 Euro Preisgeld für den zwölften Platz waren immerhin ein Trostpflaster.
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Fotos Peggy Schröder, Kontakt via Instagram oder email: info@peggyschroeder.de