Unter strahlender Morgensonne und vor großem Publikum fiel in der Zangersheider Ratina Z Arena der Startschuss zum Super Sunday, dem finalen Tag der FEI WBFSH Jumping World Breeding Championship for Young Horses. Traditionell begann er mit dem Finale der Fünfjährigen, das sofort für Spannung und Spektakel sorgte. Und es wurde zu einem wahren Déjà-vu: Wie im Vorjahr im Finale der Siebenjährigen war es erneut der irische Topreiter Michael Pender, der den Weltmeistertitel mit nach Hause nahm. Dieses Finale der Fünfjährigen war auf einer Höhe von 1,30 m angelegt und vereinte die besten 49 Paare aus den Qualifikationen vom Donnerstag und Freitag. Das Niveau war erneut enorm, denn nicht weniger als 18 dieser 49 Teilnehmer schafften es, den von Designer Bernard Mathy und seinem Team angelegten Parcours fehlerfrei zu beenden. In einem spannenden Stechen, das das Publikum in Atem hielt, tobte ein Kampf bis zum Ende, als Michael Pender im Sattel des KWPN-Wallachs HHS Private Ryan (El Barone 111 Z x High Shutterfly) aus der Zucht von M. Van Der Velde als letztes Paar in den Parcours kam und sich in 38,23 Sekunden den Sieg sicherte. „Ich reite dieses Pferd erst seit etwa sechs Wochen. Daher gebührt der Preis auch allen, die dazu beigetragen haben, Private Ryan dorthin zu bringen, wo er heute ist. Er ist von Natur aus sehr schnell, und wir flogen durch das Stechen, hielten genau das richtige Tempo – nicht zu viel, nicht zu wenig, einfach gleichmäßig – und das hat fantastisch funktioniert.“
Michael Pender und HHS Private Ryan verwiesen den niederländischen Reiter Doron Kuipers auf den zweiten Platz. Er hatte mit der Zangersheide-Stute Olympic van ‘t Roosakker VK Z (Minute Man x For Pleasure) aus dem Zuchtbetrieb des Gestüts Van Kleef zuvor im Stechen die Führung übernommen, musste sich aber letztlich mit Silber abfinden. Bronze ging an Jason Foley und mit der irischen Stute Tysons Lady Lux (Tyson x Lux Z) aus der Zucht von Shay Hesnan.
Als einziges Paar sowohl die erste Runde als auch das Stechen fehlerfrei zu meistern und damit auf beeindruckende Weise Weltmeister zu werden, gelang dem niederländische Reiter Max van de Poll mit Ortane, die sich diesen Titel in einem spannenden Finale der Sechsjährigen bei der FEI WBFSH Jumping World Breeding Championship for Young Horses sicherten. Max van de Poll gehörte mit der KWPN-Stute Ortane (Balou du Rouet x Quinar Z), gezogen von D. Van De Linden und C. Van Der Heijden in den Niederlanden zu den sieben Finalisten im Stechen. Als zweite Starter legten die Beiden die Messlatte sofort extrem hoch. Mit einer blitzschnellen Zeit von 42,26 Sekunden und vor allem einer fehlerfreien Nullrunde setzte Van de Poll die Konkurrenz mächtig unter Druck. Keiner der Konkurrenten konnte ihm danach mehr das Wasser reichen. „Es war das erste Mal, dass ich mich für das Finale qualifiziert habe“, strahlte der Sieger. „Ich will nicht sagen, dass ich keinen Plan für das Stechen hatte, aber ich habe das Glück, dass ich mich auf die Vorsicht und Schnelligkeit von Ortane verlassen kann. Der Parcours war ziemlich anspruchsvoll und die Konkurrenz groß, aber sie hat so viel Qualität, dass ich mir darüber keine Sorgen gemacht habe. Ich bin froh, in solch einer unglaublichen Umgebung so gut abgeschnitten zu haben.“
Nach ihrer Goldmedaille im Vorjahr bei den Fünfjährigen ging in diesem Jahr die Silbermedaille bei den Sechsjährigen an die Irin Niamh McEvoy. Zusammen mit ihrem irischen Wallach BP Othello (Ganesh Hero Z x Tygo – Züchter: Ennisnag Stud) ritt sie ein schnelles Stechen in 43,19 Sekunden, doch in ihrer Eile blieb die Stange vom Stephex-Sprung nicht oben. Die Bronzemedaille ging dank Thibeau Spits und der BWP-Stute Touch of Joy Dwerse Hagen (Nixon van ‘t Meulenhof x Casall), die im Haus der Familie Spits-Ceulemans geboren und aufgewachsen ist, in belgische Hände. Als letztes Paar, das an den Start ging, rollte auch bei ihnen die Stange des Stephex-Hindernisses aus den Auflagen.
Nach der Ehrung der Weltmeister der fünf- und sechsjährigen Pferde war es am Sonntagnachmittag Zeit für das ultimative Finale der FEI WBFSH Jumping World Breeding Championship for Young Horses 2025. Nach einem spektakulären Stechen, in dem es bis zum letzten Moment spannend blieb, ging der begehrte Weltmeistertitel erneut an Irland, während ein junger belgischer Reiter mit einer einzigartigen Leistung, die auf den Tribünen für große Begeisterung sorgte, Geschichte schrieb. Wie im Finale der Sechsjährigen gingen auch bei den Siebenjährigen die besten 40 Kombinationen aus den Qualifikationsrunden Anfang der Woche in diesem alles entscheidenden Finale an den Start. Das Team um Parcourschef Bernard Mathy hatte erneut einen meisterhaften, 1,45 m hohen Parcours entworfen, der eine perfekte Anzahl an Stechenkandidaten ergab. Tatsächlich gelang es zehn Paaren von 40, fehlerfrei zu bleiben und sich so einen Platz im entscheidenden Stechen zu sichern.
Im Stechen setzte sich der junge Ire Eoin Brennan mit dem Zangersheide-Wallach Augustus Z, einem Sohn des Zangersheide-Aushängeschilds Aganix du Seigneur Z und Vigo d’Arsouilles, gezüchtet von Eoins Vater Tim Brennan, an die Spitze. Brennan und Augustus Z waren das einzige Paar, das die erste Linie in sechs statt sieben Galoppsprüngen fehlerfrei bewältigte und dieses hohe Tempo bis ins Ziel halten konnte. Mit einer blitzschnellen Zeit von 35,20 Sekunden sicherten sie sich den Sieg und wurden zu den neuen Weltmeistern der Siebenjährigen gekrönt. „Mein Team und ich könnten nicht stolzer auf August Z sein“, sagt der siegreiche Reiter Eoin Brennan. „Hinter August Z steckt tatsächlich eine ziemliche Geschichte. Wir haben ihn selbst zu Hause gezüchtet. Aber als er drei Jahre alt war, hatte er einen Unfall und litt unter neurologischen Problemen. Aber glücklicherweise hat er sich erholt und das hat ihn nie aufgehalten. Sein Sprung war immer unglaublich und so begannen wir, mit ihm an Turnieren teilzunehmen und er war für mich immer ein unglaubliches Pferd! August Z hat so viel Vermögen und ich konnte meinen Plan im Stechen umsetzen und wir sind so froh über das Ergebnis!“
Eine unglaubliche Leistung lieferte der junge belgische Reiter Niels van Rossemab, der gerade einmal 16 Jahre alt ist. Auf dem BWP-Wallach Speedy van Klapscheut (Chaiton F Z x Peppermill) aus der Zucht der Familie van Rossem, bewies das Nachwuchstalent Nerven aus Stahl. Bei seinem außergewöhnlich gut gerittenen Stechen ließ er alle Stangen oben und erreichte die Ziellinie in 35,76 Sekunden – gut genug für die Silbermedaille, die das belgische Publikum mit lautem Jubel begleitete. Die Bronzemedaille ging an den Franzosen Thibault Thevenon und den Selle Français-Hengst ICI et la Courcelle (Cocktail de Talma x Kashmir van Schuttershof – Züchter: Yves Chauvin), der am Freitag auch in der zweiten Qualifikation den dritten Platz belegt hatte. Als allerletzte Kombination am Start unternahmen sie einen ultimativen Versuch, die ersten Beiden noch zu schlagen, doch ihre Zeit von 36,61 Sekunden war einfach nicht gut genug, sodass sie auf der dritten Stufe des Podiums landeten.
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