“Es gibt nichts besseres als einen Heimsieg.” Die Niederlande gewinnen den Nationenpreis in Rotterdam – Deutschland wird 7ter.

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Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Reiter – mit dem besseren Ende für die Gastgeber auf der dritten Etappe des Longines League of Nations in Rotterdam. Als vorletzter Starter ging der Schlussreiter der Niederländer, Harrie Smolders auf Monaco  (v. Cassini II), am Ende des zweiten Umlaufs in den Parcours. Nach insgesamt sechs Runden in den zwei Umläufen hatte sein Team – nach Abzug eines Streichergebnisses aus Runde eins – fünf Fehlerpunkte auf dem Konto. Genauso wie die in Runde eins etwas schnelleren Franzosen. Doch dann fiel auf seiner Schlussrunde bei der Nummer 17 der Weltrangliste genau wie in seiner ersten Runde eine Stange, und ein Zeitfehler kam noch hinzu. Plötzlich hatten die Niederländer, weil es ja im zweiten Umlauf pro Team nur noch drei Starter und damit kein Streichergebnis mehr gibt, ihren Score verdoppelt, auf zehn Punkte. Seine Team-Kollegen Maikel van der Vleuten mit Beauville Z N.O.P. (v. Bustique), der eine Doppelnull abgeliefert hatte, Kim Emmen mit Imagine N.O.P. (v. Cassini Gold) mit einem Zeitfehler und einer Null sowie Willem Greve, der mit Grandorado TN N.O.P. (v. Eldorado vd Zeshoek) mit acht Fehlerpunkten in Runde eins das Streichergebnis war und nicht mehr in der zweiten startete, durften zittern.

Aber der Schlussreiter der Franzosen, Kevin Staut auf Visconti du Telman (v. Toulon), der als einer der Wenigen im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben war, ließ in Runde zwei sogar zwei Stangen in den Sand des Rotterdamer Stadions rollen und sein Team so hinter die Gastgeber auf Platz zwei zurückfallen. Andererseits: Dieser zweite Platz verschaftte Team Frankreich in der Gesamtwertung jetzt Platz eins vor Irland und Deutschland. Nina Mallevaey mit Nikka vd Bisschop (v. Emerald) war mit fünf Punkten aus Runde eins und einer Null aus Runde zwei gekommen, Jeanne Sadran hatte mit Dexter de Kerglenn (v. Mylord Carthago) eine Doppelnull abgeliefert, Marc Dilasser musste der zweiten Runde zusehen, nachdem er in der ersten mit Make my Day Z du Gevres (v. Mylord Carthago) mit zwölf Punkten das Streichergebnis war.

Maikel van der Vleuten hatte für die Niederländer das Tor zum Sieg geöffnet, indem er mit seinem Olympia-Partner Beauville Z zwei Null-Runden ablieferte: “Beauville und ich sind einfach ein gutes Team, wir kennen uns schon so lange. Vor einiger Zeit hatte er ein kleines Tief, aber nun ist er zurück und ich bin super happy.” Zufrieden war auch Harrie Smolders: “Monaco ist schon 16 Jahre alt und der Parcours heute war echt schwer. Zum Glück hat es für uns heute gereicht. Es gibt nichts besseres als einen Heimsieg.”

Die Teams aus der Schweiz mit 29 Punkten und Schweden mit 20 Punkten mussten als Zehnte und Neunte komplett der zweiten Runde zusehen. Team Deutschland, nach Runde eins auf Rang sechs und am Ende auf Rang sieben, fehlte in Rotterdam das nötige Glück.

Christian Kukuk hatte mit Chageorge (v. Chacco-Blue) im ersten Umlauf einen leichten Fehler am Steilsprung Nummer neun, lieferte als Startreiter aber in Runde zwei eine souveräne Null ab. Jörne Sprehe passierte in Runde eins mit Sprehe Hot Easy (v. Andiamo Z) das gleiche Missgeschick am Einsprung der Zweifachen, 8a; in ihrer zweiten Runde wurden es zwei Abwürfe mit zwei Zeitfehlern.

Janne Friederike Meyer-Zimmermann war, als sie mit Messi van’t Ruytershof (v. Plot Blue) aus Runde eins herauskam, sichtlich ratlos: Ihr sonst so zuverlässiger Partner hatte schon Hindernis zwei abgeworfen, war ins Wasser getreten – und in der Dreifachen zum Schluss passte nichts mehr, so dass sie aufgab und dem zweiten Umlauf von draußen zusah. Schlussreiterin Sophie Hinners  wollte mit Iron Dames My Prins (v. Zilverstar T) in Runde eins jeden Hindernisfehler vermeiden, riskierte dafür zwei Zeitfeher – und ließ doch an Sprung sechs eine Stange fallen. In Runde zwei stand dann bei den Beiden die erhoffte Null – aber insgesamt 24 Fehler bedeuteten eben für Team Deutschland Rang sieben.

Nicht zufrieden mit Platz sieben war Bundestrainer Otto Becker. Gegenüber spring-reiter.de sagte er: “Wir waren mit einem starken und erfahrenen Team nach Rotterdam angereist und hatten uns das doch etwas anders vorgestellt. Wir sind mit dem siebten Platz nicht zufrieden. Aber wir gewinnen und verlieren als Team zusammen. Wir müssen das jetzt abhaken und uns auf die nächsten großen Aufgaben in Aachen und bei der EM in La Coruna konzentrieren. Da müssen wir uns aber steigern und mehr Konstanz an den Tag legen.”

Der Belgier Bart Vonck hatte für die zehn Teams in Rotterdam einen herausfordernden Parcours über 1,60m Höhe und 490m Länge aufgebaut. Aus dem ersten Umlauf kamen nur fünf der 40 gestarteten Reiter mit einer Null heraus und kein Team mit weißer Weste. In Runde zwei kannten sich Reiter und Pferde besser aus, denn dann wurden es bei den verbliebenen 24 Reitern 13 Nullrunden.

Vom 17. bis 21. September geht es in St. Tropez in die vierte und letzte Qualifikationsrunde vor dem Finale im Oktober in Barcelona, das im vergangenen Jahr Team Deutschland gewonnen hat.

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