In zwei Wochen beginnt in Casas Novas in A Coruña, Spanien, die Longines FEI Jumping European Championship 2025, bei der die Flaggen von 23 Nationen wehen werden. Die Veranstaltung findet vom 16. bis 20. Juli statt, wobei 18 Länder mit Teams und fünf weitere mit Einzelreitern vertreten sind.
Es ist erst das dritte Mal in der 68-jährigen Geschichte der FEI-Spring-Europameisterschaft, dass sie in Spanien ausgetragen wird. Die erste dort fand vor 32 Jahren statt, 1993 in Gijón, wo die Schweizer Willi Melliger, Lesley McNaught, Stefan Lauber und Thomas Fuchs Großbritannien den Mannschaftstitel abnahmen, während Melliger mit Quinta Einzelgold holte.
Im Jahr 2011 fand die Meisterschaft in Madrid statt, und die deutsche Mannschaft mit Marco Kutscher, Carsten-Otto Nagel, Janne Friederike Meyer und Ludger Beerbaum war die beste der 16 Nationen, während Frankreich Mannschaftssilber und Großbritannien Mannschaftsbronze gewann. In der Einzelwertung holte Nagel Silber hinter dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson und Ninja La Silla die Goldmedaille.
Das erste Mal
Als die FEI-Europameisterschaft 1957 in Rotterdam (NED) zum ersten Mal ausgetragen wurde, gab es nur Einzelmedaillen zu gewinnen. Gold, Silber und Bronze gingen an Hans Günter Winkler aus Deutschland auf Sonnenglanz, Bernard de Fombelle auf Bucephale aus Frankreich und Salvatore Oppes aus Italien mit Pagoro.
Als 1975 in München (GER) erstmals Mannschaftsmedaillen vergeben wurden, waren es die Deutschen Alwin Schockemöhle, Hartwig Steenken, Sönke Sönksen und Hendrik Snoek, die sich durchsetzten. Und auch bei den Einzelmedaillen gab es in dem Jahr einen deutschen Volltreffer: Gold ging an Schockemöhle mit Warwick, Silber an Steenken mit Erle und Bronze an Sönksen und Kwept.
Deutschland steht mit sieben Mannschafts- und 15 Einzelgoldmedaillen in der Siegesliste der Europameisterschaften an erster Stelle. Drei davon gingen in den 1980er Jahren an das legendäre Paar Paul Schockemöhle und Deister.
Titelverteidiger
Titelverteidiger in diesem Jahr ist Schweden, das vor zwei Jahren auf der Rennbahn San Siro in Mailand (ITA) neben dem olympischen und dem Weltmeistertitel auch noch das europäische Mannschaftsgold gewann. Es war ein historisches Ergebnis, denn es war der erste europäische Mannschaftssieg Schwedens überhaupt.
Henrik Ankarcronas Vierer mit Henrik von Eckermann (Iliana), Wilma Hellström (Cicci BJN), Jens Fredricson (Markan Cosmopolit) und Rolf-Göran Bengtsson (Zuccero HV) holte sich den Sieg, nachdem sowohl die über Nacht führenden Deutschen als auch die Titelverteidiger aus der Schweiz am letzten Tag zurückfielen. Irland holte sich die Silbermedaille vor Österreich auf dem Bronzerang.
Steve Guerdat kehrt zurück, um seinen Einzeltitel zu verteidigen, den er mit Dynamix de Belheme vor zwei Jahren in Mailand gewonnen hat. Damals holten die Deutschen Philipp Weishaupt und Zineday Silber vor den Franzosen Julien Epaillard und Dubai du Cedre, die Bronze gewannen.
Zum Schweizer Kader für A Coruña gehören auch der Einzel-Europameister 2019 Martin Fuchs (Conner Jei) sowie Nadja Peter Steiner (Mila), Janika Sprunger (Orelie) und Géraldine Straumann (Long John Silver).
Wilma Hellström und ihre einäugige Cicci BJN sind das einzige Paar aus der Siegermannschaft von 2023, das auch dieses Mal wieder dabei ist. Zur schwedischen reinen Damenauswahl gehören außerdem Petronella Andersson (Opaline de W&S), Amanda Landeblad (For Killy), Erika Lickhammer-Van Helmond (I.Comme Tessa VHL) und Angelie Von Essen (Voila DK Z).
Zu Di Lampards britischem Team gehören zwei Reiter ihrer Olympia-Goldmedaillengewinner von Paris 2024, der Weltranglistenzweite Ben Maher mit Point Break und Scott Brash mit Hello Folie, während der irische Chef d’Equipe Michael Blake den 22-jährigen Seamus Hughes Kennedy mit ESI Rocky, der 2023 die Goldmedaille als junger Reiter gewann, nach einer beeindruckenden Serie von Leistungen in sein ansonsten eher erfahrenes Team aufgenommen hat.
Der Einzel-Bronzemedaillengewinner von 2023, Julien Epaillard, führt das französische Team mit Donatello D’Auge an, während Otto Beckers Team Deutschland mit Hans-Dieter Dreher (Elysium), Marcus Ehning (Coolio 42), Sophie Hinners (Iron Dames My Prins), Richard Vogel (United Touch S) sowie dem Olympiasieger Christian Kukuk (Just Be Gentle) sehr stark aussieht.
Der Zeitplan der Meisterschaft beginnt mit dem ersten Pferdecheck am Dienstagmorgen, 15. Juli, gefolgt von einer Trainingseinheit, bevor am Abend die Auslosung der Startreihenfolge erfolgt. Die erste Prüfung, die nach Tabelle C gewertet wird, ist offen für Mannschaften und Einzelreiter und findet am Mittwoch, dem 16. Juli, statt, wobei die Punkte für jeden Sportler am Ende des Tages in Strafpunkte umgewandelt werden.
Der zweite Teil beginnt mit einer Runde am Donnerstag, dem 17. Juli, und ist offen für alle Teams und Einzelreiter, aber nur die besten 10 Teams und die besten 50 Einzelreiter kommen anschließend in die zweite Runde am Freitag, dem 18. Juli, wo die Mannschaftsmedaillen vergeben werden.
Die besten 25 kommen in die erste Runde des Einzelfinales am Sonntag, dem 20. Juli, und die besten 12 kehren zu einer zweiten Runde zurück, in der sich der Sieg im europäischen Einzeltitel für 2025 entscheidet.
Die Teilnehmerliste hier