Online-Präsentation: Holsteiner Erfolgsgenetik und Blutalternativen
Extra zur Hengstschau angereist: Sophie Hinners mit Million Dollar Foto: Janne Bugtrup

Online-Präsentation: Holsteiner Erfolgsgenetik und Blutalternativen

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Die Hengstvorführung des Holsteiner Verbandes ist eigentlich ein Ereignis, welches mehrere Tausend Zuschauer aus dem In- und Ausland in die Holstenhallen von Neumünster lockt. Die Corona-Pandemie hat die Verantwortlichen um Geschäftsführer Norbert Boley nun aber schon zum zweiten Mal gezwungen, die Hengste ausschließlich online zu präsentieren. Um eine möglichst reelle und ehrliche Darstellung zu ermöglichen, zeigten sie sich am 5. Februar live via ClipMyHorse.TV aus der Fritz-Thiedemann-Halle in Elmshorn. „In den Zeiten von Corona ist es für unsere Züchter eher schwierig, die Hengste auch mal live zu sehen. Deshalb denken wir, dass der zusätzliche Service mit den Videos an der Hand, im Stall und im Seitenbild bei den Anpaarungsentscheidungen mit den jüngeren Hengsten helfen kann“, erklärt Geschäftsführer Norbert Boley im Vorfeld. Um dies zu gewährleisten, ohne längere Pausen einzubauen, wurde das Freispringen und eben diese Sequenzen im Vorfeld aufgezeichnet. Gleiches gilt für die Vorführung der beiden Dressurvererber Fidano v. Fidertanz und Goldball v. Goldberg, die ihre Ausbilderin Kimberly Kühl kommentierte.
Eröffnet wurde das Programm von Innenminister xx v. Masterstroke xx, einem Vollblüter, dem Tjark Nagel in seiner Kommentierung „überdurchschnittliches Springen“ bescheinigte. „Ich hoffe, dass Innenminister von unseren Züchtern gut angenommen wird und einige der besten Stuten zugeführt bekommt. Wir brauchen Vollblüter, um Härte in unserer Zucht zu erhalten und wir brauchen immer wieder neue Linien“, warb Boley für den siebenjährigen Innenminister. Mit Spannung erwartet wurde außerdem das Freispringen und die Entwicklung der Dreijährigen. Neben den beiden in Neumünster gekörten Zuccarello v. Zuccero und Update v. United Way überzeugte der auf der westfälischen Körung entdeckte Nohoval Z v. Nixon van’t Meulenhof, der aus einem der besten Stämme der Welt, nämlich dem der Narcotique de Muze, stammt und eine sehr gute Ergänzung für den Bestand der Verbandshengsthaltung darstellt. „Nohoval verfügt über eine sehr gute Oberlinie, ist modern und mit einer guten Größe und viel Vermögen ausgestattet. Eigentlich so, wie man sich heute ein Springpferd vorstellt“, beschreibt Norbert Boley seinen Neuzugang.
Unter dem Reiter, genauer gesagt im Parcours, zeigten sich die vierjährigen und älteren Hengste. Da war zum Beispiel Camino Royal v. Clarimo, ein Halbbruder zu Keaton, der über sehr gute Hufe und ein korrektes Fundament verfügt. Oder aber der Dominator Z-Sohn Daikon, den Mascha Krause in Szene setzte. „Ein Pferd, das viel Übersicht hat und über Länge am Sprung verfügt, aber in seiner Ausbildung noch recht am Anfang steht und verspielt ist, wie es für einen Vierjährigen ganz normal ist“, so Tjark Nagel, dessen Begleitung dieser Hengstvorführung eine lange Tradition hat.
Aus dem südhessischen Pfungstadt war eigens für die Schau Sophie Hinners mit drei Pferden angereist. Neben Million Dollar v. Plot Blue, „ein neues Paar, über das die internationale Szene spricht“, so Tjark Nagel, hatte sie den in diesem Jahr über TG verfügbaren Daymian v. Darco und den Landes- und Bundeschampion Crack v. Cornet Obolensky mitgebracht. Darüber hinaus nahm die amtierende Deutsche Meisterin noch im Sattel von Charaktervoll v. Comme il Faut Platz und kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus.
Keaton v. Kannan, Dubliner v. Dinken, den einstigen Siegerhengst Cahil v. Cornet Obolensky und Del Arko d‘Henvet SF präsentierte Massimo Bonomi, Chefbereiter des Elmshorner Hengststalles. Bonomi erntete für seine Arbeit mit den Hengsten in Zusammenarbeit mit Karsten Huck viel Lob von Tjark Nagel, der allen Pferden eine tolle Entwicklung bescheinigte: „Es macht Spaß mit so gut ausgebildeten Pferden und Reitern zu arbeiten.“ Del Arko soll sich in dieser Saison auf den Sport konzentrieren. „Wir haben gemeinsam mit dem Vorstand beschlossen, dass Del Arko und Massimo, die Chance bekommen sollen, sich auf internationalem Parkett weiterzuentwickeln“, erklärte Boley die Pläne um den Franzosen, der eine Blutalternative für Holsteiner Stuten darstellt.
Aus Friedrichskoog reisten Alexandra und Marten Witt an und nahmen im Sattel von Vigado v. Vigo d’Arsouilles, Cardentos v. Cardento, Corfu de la Vie v. Cumano und United Way v. Uriko Platz. Apropos Uriko: Der erst 15 Jahre Untouchable-Sohn ist bereits im Begriff, eine eigene Linie zu begründen. Einspieler einiger Nachkommen, die international unterwegs sind, unterstrichen dies genauso wie sein Sohn United Way und wiederum dessen Sohn Update. „Ich bin stolz darauf, Uriko entdeckt zu haben. Er hat sich inzwischen viele Freunde erarbeitet, aber er war nicht immer die Nummer 1 bei den Züchtern. Dennoch hat es sich gelohnt an ihn zu glauben“, erinnert sich Boley zurück. Den Abschluss der Hengstpräsentation gaben Rolf Göran Bengtsson und Zuccero v. Zirocco Blue. Eine lange freundschaftliche Kooperation verbindet den Holsteiner Verband, insbesondere Norbert Boley, und den Schweden, der zuvor auch Catch v. Colman eindrucksvoll durch den Parcours pilotierte. Und natürlich durften Vererber wie Larimar v. Lavall II, Clarimo v. Clearway, Dinken v. Diarado, Uriko v. Untouchable und natürlich Casall v. Caretino bei der Vorstellung nicht fehlen. Das Schlusswort hatte Norbert Boley, für den es nach 40 Jahren die letzte Hengstvorführung gewesen ist. Sichtlich gerührt bedankte sich der scheidende Geschäftsführer bei seinem gesamten Team und wünschte Sebastian Rohde, der im März seine Nachfolge antreten wird, alles Gute.
Die gesamte Hengstvorführung finden Sie in der Mediathek von ClipMyHorse.TV. In den kommenden vier Wochen kann die Aufzeichnung auch ohne Premiummitgliedschaft angesehen werden.