Der legendäre Springpferde-Vererber Diamant de Semilly lebt nicht mehr
Diamant de Semilly ist jetzt mit 31 Jahren gestorben. Foto: Haras de Semilly

Der legendäre Springpferde-Vererber Diamant de Semilly lebt nicht mehr

posted in: Allgemein | 0

Mit stolzen 31 Jahren ist gestern der legendäre Springpferde-Vererber Diamant de Semilly gestorben. Das gab Haras de Semilly jetzt auf den Social Media Kanälen bekannt.

war selbst ein herausragendes internationales Springpferd mit Eric Levallois/FRA. Da seine Mutter früh gestorben war und er mit der Flasche aufgezogen werden musste, ist er im Umgang mit Menschen nicht sehr umgänglich. Er wird z.T. nur mit Beisskorb geführt, da er gerne mal zubeißen kann. Ein Umstand, der durch falschen Umgang bei der Flaschenaufzucht entstanden ist, keiner seiner Nachkommen hat sein Verhalten geerbt.

Seit Jahren ist er entweder weltbester Springpferdevererber der WBFSH Ranking Liste oder unter den ersten Plätzen zu finden.

Der Hengst kann auf eine bewegte Karriere zurück blicken: Gekört, französischer Champion und dann Top-Vererber – mehr als 100 gekörte und anerkannte Hengste stammen bisher von ihm ab. Zu den bekanntesten gehören Emerald und Don VHP Z, die beide sehr erfolgreich im Springsport unterwegs waren. Auch Quickly de Kreisker, Batman d‘Aiguilly und Virtuoso Semilly sind siegreiche Pferde. Der wohl vermögendste Nachkomme ist aber Diarado. 2007 wurde dieser wie kaum ein Hengst zuvor
bei der Holsteiner Körung in Neumünster mehr als deutlich zum Siegerhengst gekürt. Beim Freispringen konnte der Hengst damals eine 10,0 erreichen und stellte alle anderen Mitstreiter damit in seinen Schatten. Seine Nachkommen bestimmen zunehmend das Parcoursgeschehen in der heutigen Zeit. Allen voran Don Diarado.

Diamant de Semilly wurde 1991 im Westen Frankreichs, in der Normandie, in der Nähe von Jules Mesnildrey geboren. Dort wuchs das ehemalige Top-Springpferd auch auf. Bereits sein Vater, Le Tot de Semilly, wurde von Eric Levallois erfolgreich im Springsport vorgestellt – und ist Vater
von mehr als 1.000 im Springsport erfolgreichen Pferden. Auch mütterlicherseits geht Diamant de Semilly auf den wohl erfolgreichsten französischen Stutenstamm zurück. Leider verstarb Mutterstute Venise des Cresles bei der Geburt ihres ersten und einzigen Fohlens.

2002 gewann Diamant de Semilly im spanischen Jerez de la Frontera Gold bei den World Equestrian Games – und beendete damit die Durststrecke der Rasse Selle Francais. Gemeinsam mit den drei ande-ren Hengsten Tlaloc M, Crocus Graverie und Dollar du Murier siegte Diamand de Semilly in der härtesten Leistungsprüfung: dem WM-Parcours. Dies blieb in seiner Karriere auch der größte Erfolg. Das Besondere damals war, dass keine andere Equipe nur mit Pferden ihres eigenen Zuchtgebietes antrat. Im Einzel bei den World Equestrian Games konnte der Hengst sich unter Eric Levallois den neunten Platz sichern. 
Mit acht Jahren war der gekörte Hengst bereits französischer Champion, 2000 schaffte er es auf die Longlist für die Olympischen Spiele. Es folgten Siege in Nationenpreisen, wobei er elf von zwölf Runden in Rom, Aachen und Donaueschingen fehlerfrei absolvierte. 2003 kam Silber mit der Mannschaft bei der EM in Donaueschingen hinzu. Ein Jahr später schaffte er es noch mal auf die Longlist, konnte aber aufgrund einer Sehnenverletzung nicht an den Spielen teilnehmen. 2008 überlebte er zwar drei schwere Kolik-Operationen, doch die Tierärzte gaben ihm kaum eine Überlebenschance, dann kam ein Jahr später sein Reiter Eric Levallois beinahe bei einem schweren Autounfall ums Leben. Nach diesen Tiefschlägen wurde es erst mal still um das Top-Springpferd.

Mit nur 15 Jahren wurde Diamant de Semilly 2006 nach dem Sieg des Großen Preises von Liège aus dem Spitzensport verabschiedet.