<strong>Frankfurt-Sieg zum Runden für Tim Rieskamp-Goedeking</strong>
Tim Rieskamp-Goedeking mit Coldplay siegt im FRAPORT Preis: Championat von Frankfurt Foto: Sportfotos-Lafrentz.de

Frankfurt-Sieg zum Runden für Tim Rieskamp-Goedeking

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Vor elf Tagen hat er seinen 40. Geburtstag gefeiert, heute hat er sich nachträglich ein wunderbares Geschenk ‚zu seinem Runden‘ gemacht: Tim Rieskamp-Goedeking hat das Championat von Frankfurt, den FRAPORT Preis, beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt (IFRF) gewonnen. „Es ist so schön, wieder in einer vollen Halle zu reiten, in der es knistert und kribbelt. Das spornt unheimlich an“, freute sich der Springprofi.
52 Starter sind in dieser Springprüfung an den Start gegangen, 15 haben sich für das Stechen qualifiziert, aber die Zuschauer mussten bis zum siebten Reiter im Stechen auf die erste Nullrunde warten. Die gelang dem Schweizer Adrian Schmid auf Chicarito, dann war das Eis gebrochen, vier weitere folgten, doch keiner von ihnen bezwang den Parcours so schnell wie Rieskamp-Goedeking mit seinem 13-jährigen Westfalen Coldplay. „Es hat alles so geklappt wie ich es mir vorgenommen hatte“, erzählt der Sieger. „Und Coldplay hat gerade am Ende super mitgekämpft, zum letzten Sprung wurde es ganz schön weit.“ Vor sieben Monaten ist dem Paar der letzte Sieg in einem Drei-Sterne-Springen geglückt, Frankfurt wird so schon jetzt zu einem Top-Jahresabschluss für Rieskamp-Goedeking. In 39,21 Sekunden hatte der 40-Jährige den Parcours absolviert. Ein einziger Reiter war schneller als er, Richard Vogel mit Caracho, aber am vorletzten Sprung kullerte die Stange. Vogel gehörte mit einem kräftigen Abklatschen aber zu den ersten Gratulanten des Siegers.
Platz zwei ging an Vogels Lebensgefährtin Sophie Hinners auf ihrem neuen Pferd SG’s Air Pilot. Den Zehnjährigen hat Hinners erst seit wenigen Wochen im Stall, Frankfurt war ihr zweites Turnier mit dem Oldenburger. Auch die Deutsche Meisterin von 2021 blieb fehlerfrei, war aber 0,69 Sekunden langsamer als Rieskamp-Goedeking. Eine kleine Überraschung landete auf dem dritten Platz: Für Paweena Hoppe bedeutete dieser Erfolg der erste auf Drei-Sterne-Niveau überhaupt. Ihr Partner dabei war der 16-jährige Nashville, der zuvor unter dem Sattel von Jan Wernke war. Wernke war der bisher letzte Sieger im Großen Preis von Frankfurt im Jahr 2019.
In diesem 1,45-Meter-Springen ging es aber nicht nur um die Ehre und das Preisgeld, es war auch das erste von vier Springen an diesem Wochenende, in dem die Reiter Punkte für die Weltrangliste sammeln konnten. Noch ein Grund zur Freude bei Tim Rieskamp-Goedeking! Seit 2008 betreibt der Profi einen eigenen Springstall in Steinhagen. Sein Hobby: die Zucht von Mini-Shetlandponys. Wer weiß, vielleicht gönnt er sich von der Siegprämie einen neuen schicken kleinen ‚Shetty-Hengst‘…?
 
Flinker Franzose
Die Youngster-Tour in der Festhalle ist für sechs- und siebenjährige Nachwuchsspringpferde ausgeschrieben und findet äußerst großen Zuspruch bei den internationalen Reitern. 48 Paare sind in der ersten Qualifikation am frühen Freitagabend an den Start gegangen. 16 sechs- und 32 siebenjährige Youngster sammeln in Frankfurt Erfahrung. Der Sieg ging an die siebenjährige Tochter des Quadrio Tame, Farah Tame, unter dem Sattel von Julien Anquetin. Der 30-jährige betreibt einen Turnier- und Ausbildungsstall in Frankreich, der seinem Vater Franck Anquetin gehört. Vater Franck war selbst im internationalen Springsport aktiv und scheint seinem Sohn ‚schnelle Gene‘ vererbt zu haben. Auch schon zwei Stunden zuvor hatte der beim internationalen Eröffnungsspringen, dem Preis der van Laack GmbH, verblüfft. Mit seinem 16-jährigen Belgier Gravity of Greenhill hat er das Drei-Sterne-Springen gewonnen. Das eigentlich Verblüffende daran: Er war ganze dreieinhalb Sekunden schneller als Felix Haßmann. Haßmann, der für seine sehr schnelle Art zu reiten bekannt ist und den Spitznamen ‚Fliegender Felix‘ trägt, saß im Sattel seines zehnjährigen Quiwitino WZ und brauchte für den Parcours 59,38 Sekunden. Anquetin war in 55,88 Sekunden durch die erste Qualifikation für den Großen Preis geflitzt.
Das Eröffnungsspringen machte direkt die internationale Besetzung beim IFRF deutlich: Auf den ersten zehn Plätzen waren gleich fünf Nationen vertreten: Frankreich, Deutschland, Irland, Norwegen und die Schweiz.