Saudis mit David Will als Teamchef und neuen Pferden beim Nationscup in Abu Dhabi
Nationenpreis-Siegerehrung in Abu Dhabi Foto: Emirates Longines Showjumping

Saudis mit David Will als Teamchef und neuen Pferden beim Nationscup in Abu Dhabi

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Dass die Araber in großem Stil in den Sport investieren, hat man spätestens mit der Fußball-WM in Katar und der Vergabe der Asiatischen Winterspiele2029 in die Wüste Saudi Arabiens gemerkt. Sport als Image-Verbesserer für Staaten – das ist schließlich kein neues Instrument.

Aber man will ja schließlich nicht nur Gastgeber, sondern auch selbst erfolgreich sein. Und so wird sportlich ebenfalls aufgerüstet – bei den Springreitern auch mit Blick auf Olympia 2024 in Paris. Geld ist genug in den arabischen Schatzkammern, am Preis soll da nichts scheitern. Beim CSIO5* Longines FEI Nationscup der Vereinigten Arabischen Emirate in Abu Dhabi, dem weltweit ersten Nationenpreis der neuen Saison, traf man so in den Teams der Saudis, Emirate und Syrer auf Pferde, die vor kurzem noch unter europäischen oder einem israelischen Reiter erfolgreich waren. Oft hatte die Global Tour als entsprechender Präsentationsrahmen gedient.

Beim Quartett aus Saudi Arabien agierte zusätzlich noch ein deutscher Chef d’Equipe, der weiß, wie es geht: David Will, siegreicher reitender Dauergast bei arabischen großen Turnieren und fast schon vor Ort zu Hause. Was fehlte zur Abrundung des Mannschafts-Glücks war dann nur noch eine Nullrunde in einem der zwei Umläufe – die dann punktgenau Abdullah Alsharbatly mit Alamo als letzter Teamstarter im zweiten Umlauf ablieferte.

Alamo, das ist der 15jährige KWPN-Wallach, den Steve Guerdat in den großen Sport gebracht hatte, der dann von Daniel Bluman übernommen wurde, ehe ihn Sergio Alvarez Moya bis zum 5*-Weltcup-Springen in La Coruña im Dezember 2022 erfolgreich präsentierte. Dann kaufte ihn die Saudi Arabian Equestrian Federation und bis zum Nationenpreis bleib dem neuen Reiter nicht einmal Zeit, sich mit ihm auf Turnieren vertraut zu machen: Ein Abwurf im ersten Umlauf, null Fehler im zweiten – es scheint auch so zu funktionieren.

Auch die anderen drei Pferde im Nationenpreis-Team an diesem Sonntag gehören der saudischen FN:

  • Babalou HD (v. Balous Bellini), den Teamchef David Will bis zum vergangenen Mai noch selbst erfolgreich unter dem Sattel hatte, kassierte mit seinem neuen Reiter (seit September 2022) Abdulrahman Alrajhi in der ersten Runde vier Punkte, in der zweiten war das Paar mit zwei Abwürfen das Streichergebnis.
  • Equine America Spacecake (v. Stakkatol), bis November 2022 mit Ellen Whitaker unterwegs, lieferte mit dem neuen Reiter Khaled Almobty acht Punkte im ersten Umlauf als Streichergebnis und vier Punkte im zweiten fürs Team-Ergebnis ab.
  • Untouchable (v. Van Helsing) musste ebenfalls mit Ramzy Al Duhami einen Kaltstart hinlegen: Bis zum Dezember war die zehnjährige Stute noch unter Spencer Smith auf 5*-Niveau unterwegs, natürlich auch unter anderem bei der Global Tour. In Abu Dhabi standen sechs und vier Fehlerpunkte auf dem Zettel.

Am Ende konnte David Will mit seinem Team einen vierten Platz feiern, als beste der angetretenen nahöstlichen Mannschaften, vor den gastgebenden Emiraten und den Syrern. Also für die Gesamtwertung der Middle East League das optimale Ergebnis.

Den Sieg mussten die Briten und Österreicher unter sich ausmachen. Christoph Obernauer legte auf Kleons Renegade (v. Quintero) in 33,68 Sekunden eine Nullrunde im finalen Stechen vor, Joe  Whitaker und Hulahupe JR (v. VDL Bubalu) brauchten mit 34,69 Sekunden etwas länger und ließen unterwegs auch noch eine Stange fallen. Platz drei ging ans Team Irland.

Das komplette Ergebnis hier