Das kommt auch nicht zu oft vor: Im mit 500.000 Euro dotierten Rolex Grand Prix von Dublin mussten die Zuschauer lange, sehr lange, auf die erste fehlerfreie Runde warten. Erst die vorletzte Starterin von 40 Paaren bezwang den 1,60m Umlauf-Parcours, an dem sich ihre Konkurrenten buchstäblich die Zähne ausbissen.
Laura Kraut und ihrer elfjährigen Bisquetta (v. Bisquet Balou C) gelang diese Meisterleistung. Ohne Stangenkontakt flogen die 59-Jährige US-Amerikanerin und die Zangersheider Stute über die mächtigen Hindernisse und fehlerfrei ins Ziel. Und dann musste die erfahrene Mannschafts-Olympia-Siegerin und Mannschafts-Weltmeisterin nur noch den letzten Starter, Trevor Breen mit Highland President, abwarten, bevor sie jubelnd in die Arme ihres Lebensgefährten Nick Skelton fiel. Trevor Breen hatte den Parcours vorzeitig beendet und auf eine Fortführung verzichtet, so wie immerhin zwölf weitere Paare auch.
Dabei gab es nicht das eine Hindernis, dass im Parcours so viele Probleme bereitete, die Stangen flogen überall, oft auf der Schlusslinie. Elf Starter kamen immerhin mit nur jeweils einem Abwurf ins Ziel, lange hatte es nach einem Stechen der Vier-Fehler-Reiter ausgesehen. Bis dann Laura Kraut den Sack für sich ohne ein Stechen zumachte. „Ich muss mich beim Parcours-Chef Alan Wade bedanken, der Parcours kam uns entgegen und war wie für uns gebaut“, lachte Laura Kraut im Anschluss. Die Siegerin gab allerdings zu, dass es ihr vor ihrem Ritt schon etwas mulmig wurde, weil bis dahin niemand fehlerfrei geblieben war.
Platz zwei als schnellster Vier-Fehler-Reiter ging an einen strahlenden Rodrigo Pessoa und seinen Major Tom (v. Vagabond de la Pomme). Er hatte wohl nicht mit einer so vorderen Platzierung gerechnet. Platz drei auf dem Podium holten der Ire Shane Sweetnam und sein Schimmel James Kann Cruz (v. Kannan). Nur einen Hauch langsamer war Christian Ahlmman mit der Stute Blueberry (v. Conrad) ins Ziel galoppiert. Die beiden wurden Vierte und waren damit das beste deutsche Paar.
Richard Vogel und Cloudio (v. Casall) fielen mit acht Strafpunkten auf Rang 13 knapp aus der Platzierung heraus. Ähnlich erging es Sandra Auffarth mit Quirici H (v. Quaid), das Paar beendete den GP auf Rang 14.
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