Wann hat es das schon mal gegeben: Im Rolex Grand Prix in Spruce Meadows über zwei Runden und 1,60m schaffte es am Ende kein Reiter ohne Fehler ins Ziel. Der Sieg musste im Stechen zwischen den beiden vier-Fehler-Reitern Scott Brash mit Hello Jefferson (v. Cooper van de Heffinck) und dem Homehero Kyle King und seiner erst zehnjährigen Stute Kayenne Z (v. Kannan) entschieden werden.
Unüberhörbar fieberte das Publikum für ihren Kyle King mit. Er hatte in Spruce Meadows als kleiner Junge auf dem Pony angefangen, war bei allen Turnieren seitdem dabei, aber bis in die Entscheidung um einen Rolex Grand Prix hatte es der heute 50-Jährige noch nie geschafft.
Ganz anders war die Ausgangslage für Scott Brash: Genau vor zehn Jahren hatte er in Spruce Meadows als bisher einziger Reiter den Rolex Grand Slam of Showjumping gewonnen, also hintereinander drei Major Siege. Brash musste mit seinem Hello Jefferson als Erster im Stechen vorlegen und das tat die Nummer fünf der Weltrangliste. Nach fehlerfreien 46.97 Sekunden war der 39-Jährige im Ziel und 1,65 Millionen Dollar Preisgeld waren zum Greifen nahe.
Kyle King war sogar noch schneller im Stechen unterwegs, doch am Ende wurde der Nummer 144 der Weltrangliste ausgerechnet eine Kanada-Planke zum Verhängnis. Ihm war es beinahe egal, wohl noch nie hat sich jemand so über Platz zwei gefreut. Für Scott Brash geht es als Sieger und neuer Live-Contender die Reise zu einem erneuten Rolex Grand Slam Sieg los.
Platz drei auf dem Podium sicherte sich der Schweizer Steve Guerdat mit seinem Routinier Venard de Cerisy (v. Open Up Semilly) und fünf Strafpunkten über zwei Runden vor Max Kühner und Elektric Blue P (v. Eldorado vd Zeshoek) mit acht Strafpunkten. Platz fünf ging an Nicola Philippaerts mit Katanga vh Dingeshof (v. Cardento).
Bester Deutscher war Daniel Deusser mit seinem Tobago Z-Sohn Otello de Guldenboom auf Platz sechs. Deusser hatte als Erster in Runde eins einen fehlerfreien Ritt auf den Rasen gezaubert. In der noch viel schwierigeren zweiten Runde erwischte es Double D, wie so viele andere auch, auf der Schlusslinie mit zwei Oxern und einem Fahrrad als Hindernis. Acht Strafpunkte standen zum Schluss im Protokoll. Denn in Runde zwei wurde nicht nur Technik sondern auch Fitness am Ende noch mal abgefragt. Ebenfalls fehlerfrei in Runde eins waren auch Jörne Sprehe und Sprehe Hot Easy (v. Andiamo Z). Auch sie kassierte zwei Abwürfe sowie einen Zeitstrafpunkt auf der Schlusslinie in Runde zwei. Platz acht wurde es trotzdem noch.
Die schnellste Fehlerfreie in Runde eins war Sophie Hinners mit Iron Dames My Prins (v. Zilverstar T). Sie durfte daher als letzte der 12 Starter in der zweiten Runde angreifen. Aber auch sie kam nicht heil ins Ziel und wurde mit 12 Strafpunkten zehnte.
Knapp verpasst hatten die zweite Runde die Olympia-Sieger Christian Kukuk und Checker (v. Comme il Faut) durch einen Zeitfehler. Ähnliches Pech hatten die Europameistern Richard Vogel und United Touch S (v. Untouched). Ein Fehler am vorletzten Sprung verhinderte das Weiterkommen in Runde zwei.
Für eine Schrecksekunde hatte der CHIO Aachen Sieger Martin Fuchs mit seinem Leone JEI gesorgt. Nach einer fehlerfreien ersten Runde kam das Paar in Runde zwei gleich am ersten Sprung ins Straucheln und stürzte. Zum Glück konnten beide die Arena nach dem Schock am Ende unverletzt verlassen.
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