Max Kühner gewinnt Weltcup-Etappe in London im Stechen vor Donald Whitaker

Es war, wie immer, bei der London Horse Show Weihnachtsstimmung angesagt, aber es gab im Parcours trotzdem nichts geschenkt. Nur fünf der 37 Starter schafften es fehlerfrei ins Stechen um den Sieg auf der Weltcup-Etappe in London. Denn der Parcourschef hatte zu den 14 Hindernissen im Umlauf noch einen 15. hinzugefügt: das extrem knapp bemessene Zeitlimit von 73 Sekunden. Fünf mussten ohne Springfehler nur wegen ihrer Zeitfehler von draußen dem Stechen zusehen. Darunter auch Ben Maher mit Enjeu de Grisien (v. Toulon).

Der Zweitschnellste im Stechen, bei dem zwei enge Wendungen und drei lange Galoppstrecken entscheidend waren, wurde am Ende der Sieger: Max Kühner absolvierte als zweiter Starter alles optimal und ließ sich mit EIC Cooley Jump the Q (v. Pacino) feiern. Noch ein bisschen lieber hätte das Publikum den vorletzten Starter als Sieger gefeiert, denn es wäre ein Heimsieg gewesen. Robert Whitaker war auch mit Vermento (v. Argento) vier Hundertstel schneller im Ziel, aber bei der Linkswendung auf die lange Galoppstrecke zum letzten Sprung fiel eine Stange. So wurde es für ihn Rang vier, nach Rang drei im Vorjahr. Platz zwei ging an seinen Vetter Donald Whitaker, der auf Millfield Colette (v. Cornet Obolensky) mit der drittschnellsten Zeit das Rennen eröffnet hatte. Platz drei auf dem Podium ging an Cian O’Connor, der seinen Chatolinue PS (v. Diablo Blanco) erst ein Vierteljahr unter dem Sattel hat.

Max Kühner, der mit diesem Sieg auch die Führung in der Westeuropa Liga des Weltcup vor Willem Greve und Richard Vogel übernahm, bedankte sich anschließend beim Londoner Publikum für die außergewöhnliche Atmosphäre, die von allen Reitern genossen werde – und offenbar auch seinen EIC Cooley Jump the Q motiviert habe, unbedingt gewinnen zu wolle.

Bester Deutscher war einmal mehr Marcus Ehning, für den die Zeit kein Hindernis war, aber dem im Umlauf mit Priam du Roset (v. Plot Blue) unterwegs die Stange bei Sprung vier aus der Halterung rutschte. Aber für die Weltcup-Wertung gab es trotzdem noch zwei Punkte.

Für zwei andere deutsche Starter war London die Premiere im Weltcup. Marie Ligges musste als Startreiterin im Umlauf gleich vorlegen und kam mit Ballerina NRW (v. Balous Diamond) nach einer sehr harmonischen Runde mit zwei Abwürfen und drei Zeitfehlern ins Ziel. Zwei Abwürfe brachte auch der zweitbeste Deutsche Daniel Deusser mit Pepita van T Meulenhof BR (v. El Torreo de Muze) ins Ziel genauso wie der zweite Premieren-Reiter Jens Wawrauschek mit Mava S (v. Messenger).

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