Gigantischer Festumzug und Vogel-Sieg in Donaueschingen
Richard Vogel und Crack HV siegen im Preis der Grundinvest GmbH CSI3 Foto: Roger MĂŒller

Gigantischer Festumzug und Vogel-Sieg in Donaueschingen

So ganz genau konnte sich niemand erinnern, ob es je einen grĂ¶ĂŸeren Festumzug des CHI gegeben hatte, aber alle waren sich einig: Das war der grĂ¶ĂŸte Umzug zu Beginn des Internationalen S. D. FĂŒrst Joachim zu FĂŒrstenberg-GedĂ€chtnisturniers Donaueschingen seit vielen vielen Jahren: 30 Gruppen, 900 Teilnehmer, davon 500 Kinder, und 90 Pferde – ein wahrhaft festlicher Umzug, der sich durch die Straßen der Donauquellstadt schlĂ€ngelte.

Ein Highlight waren die 500 kleinen Steckenpferd-Reiter aus Schulen und KindergĂ€rten der Region. 500 Pappsteckenpferde, die die Firma Straub-Verpackungen spendiert hatte und die von den Kindern selbst gestaltet worden sind. Ein herrliches Bild! Von Schleppjagdverein bis Nachsorgeklinik, von Narrenzunft bis BĂŒrgerwehr, von Fanfarenzug bis Stadtkapelle – beim Festumzug zum 70. Turniergeburtstag war alles in Donaueschingen unterwegs. Donaueschingen jubelte, die Zuschauer standen dicht gedrĂ€ngt und freuten sich.

Der Umzug stand unter dem Motto: ‚70 Jahre CHI Donaueschingen – Tradition in neuem Glanz’. FĂŒr die beste Umsetzung dieses Mottos gab es einen Sonderehrenpreis, der Sieger wurde am Ende des Umzugs im großen Springstadion geehrt. Und dieser Sieg ging an die Reitanlage Bossert mit ihrem Schaubild ‚Zeitreise des CHI Donaueschingen‘. Von vier Jurymitgliedern wurde in drei Kategorien gewertet: KreativitĂ€t, Bezug zum Pferd und Unterhaltungswert. In der Jury saßen Donaueschingens BĂŒrgermeister Severin Graf, die Vertreterin des FĂŒrstenhauses Kerstin Tritschler, die zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin in der Dressur, Dorothee Schneider, und Turnierchef Matthias Alexander Rath, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Veranstaltungsagentur Schafhof Connects. Alle Bewertungen zusammen ergaben den Sieg fĂŒr die Reitanlage Bossert vor dem Ponyhof MĂŒller und dem Reit- und Fahrverein Schwenningen.

Donaueschingen – „Man sagt auch Klein-Aachen“
In den Umzug eingebettet fuhren auch die besten ZweispĂ€nner der DressurprĂŒfung, der ersten Teildisziplin des Nationenpreises ausgetragen im Preis des PrĂŒfingenieurs Konrad Hall, mit. „Einen Nationenpreis ZweispĂ€nner Pferde gab es lange nicht in Donaueschingen, den lassen wir jetzt wieder aufleben“, freut sich Uwe Fuchs, verantwortlich fĂŒr den Fahrsport beim CHI. Auf dem 40 x 80-Meter-Viereck haben am heutigen Donnerstag die ZweispĂ€nner ihre Dressur absolviert. „Das Niveau war sehr gut, die BodenverhĂ€ltnisse sind sensationell“, freut sich der Schweizer Daniel WĂŒrgler aus dem Richterkollegium. „Ich bin sehr froh, dass das Turnier wieder stattfindet. Man sagt auch ‚Klein-Aachen‘ dazu.“

Die PlĂ€tze eins und zwei gingen nach Frankreich: Franck Grimonprez hat mit seinem Gespann und 39,99 Strafpunkten Platz eins belegt, vor seinem Teamkollegen Francois Dutilloy mit 40,65 Strafpunkten. „Francois ist wie ein Bruder fĂŒr mich“, strahlte der Sieger. „Ich bin so glĂŒcklich, dass wir weniger als einen Punkt Differenz haben und diese Ergebnisse fĂŒr unser Team einbringen konnten.“ Zudem wisse er, dass der viele Regen es nicht einfach gemacht habe, aber der Boden sei „perfekt“.
Das beste deutsche Gespann hat Sandra Koalick auf Platz vier gesteuert (48,46 Strafpunkte). Damit fĂŒhrt das Team Frankreich nach der Dressur in der Nationenpreiswertung vor den Teams aus der Schweiz und Deutschland. Am Samstag steht mit der GelĂ€nde-Marathonfahrt die zweite Teildisziplin fĂŒr die Fahrer auf dem Programm – ein Donaueschinger Highlight: die Wasserdurchfahrt durch die Brigach.

Richard Vogel – der Dauersieger
Bevor sich der Festumzug samt der ZweispĂ€nner in Bewegung setzte, hatte – mal wieder – Richard Vogel seinem Ruf als Dauersieger alle Ehre gemacht und den Preis der Grundinvest GmbH gewonnen. Im Sattel des neunjĂ€hrigen Cornet Obolensky-Sohns Crack HV blieb der Olympiareiter in dem 1,45-Meter-Parcours fehlerfrei und ritt nach 60,76 Sekunden ĂŒber die Ziellinie. Die schnelle Amazone aus Frankreich, Penelope Leprevost, folgte mit Barbie de la Roque Z auf Platz zwei, vor Johannes Ehning und C-Jay.

Und auch bei der folgenden PrĂŒfung, dem PSA-Tour Finale fĂŒr vierjĂ€hrige DSP-Pferde hieß der Sieger erneut Richard Vogel. Mit dem Comme PrĂ©vu-Nachkomme Comme Cavelle zauberte er eine harmonische, fehlerfreie Runde auf den großen Rasenplatz und erhielt die unschlagbare Wertnote von 9,0.