Team Germany nach 2. Runde bei EM in A Coruña weiter souverän auf Platz 2 – Richard Vogel in Pole-Position!

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Der zweite Tag der Europameisterschaft in A Coruña war ein hoch erfolgreicher Tag für Team Deutschland: Mit vier Nullrunden verteidigte das Quartett von Bundestrainer Otto Becker seinen zweiten Platz in der Mannschaftswertung knapp hinter den unverändert führenden Briten und vor den Belgiern – und Richard Vogel liegt mit United Touch S (v. Untouched) an der Spitze der Einzelwertung. Besser geht es kaum.

Um 18.04 Uhr ging Marcus Ehing mit Coolio (v. Casalito) wieder für Team Deutschland als Erster an den Start. Es wurde eine Runde wie aus dem Lehrbuch und nach 78,83 war das Ziel des langen Parcours mit 14 Hindernissen und 1,60m Höhe fehlerfrei erreicht. Marcus Ehning resümierte zufrieden: „Ich bin mega happy. Coolio ist überragend gesprungen. Heute ist ein Fehler sehr, sehr teuer. Und ich bin froh, dass ich für das Team eine Null-Runde vorlegen konnte.“

25 Minuten später folgte Sophie Hinners auf Iron Dames My Prins (v. Zilverstar T), brauchte 80,65 Sekunden für ihre hochkonzentriert gerittene Runde und blieb genauso fehlerfrei. „Mein Pferd ist super gesprungen und wir sind sehr zufrieden“, freute sich Sophie Hinners.

Um 19.08 Uhr begann Christian Kukuk die Nervenstärke seiner Zuschauer auf die Probe zu stellen – und beendete alle Aufregung nach fehlerfreien 80,32 Sekunden mit Just be Gentle (v. Tyson), was ihn in der Einzelwertung jetzt auf Rang sechs nach oben beförderte. Christian Kukuk war mit seiner fehlerfreien Runde aber so gar nicht zufrieden, da er gerade im Anfang des Parcours keinen Rhythmus fand: „Das war wirklich peinlich. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt so eine schlechte Runde geritten bin. Ich bin fast sprachlos, ich hatte beinahe einen Blackout. Es ist ein Wunder, dass die Stute noch fehlerfrei durch den Parcours gesprungen ist. Klar ist die Null-Runde gut für das Team. Aber ich hoffe wirklich, Just be Gentle hat jetzt nicht das Vertrauen in mich verloren und ich kann es morgen wieder besser machen.“

Schlussreiter war um 19.34 wieder Richard Vogel. Quasi über Nacht war er vom zweiten auf den ersten Platz vorgerückt, weil der nach der ersten Runde führende irische Einzelreiter Daniel Coyle auf Legacy (v. Chippendale Z) zurückgezogen hatte: Sein Pferd fühlte sich für ihn nicht topfit an. Auch Richard Vogel drehte eine hochkonzentrierte Runde auf United Touch S. Hauptsache die Null stand, dafür nahm er gerne in Kauf, dass er mit seiner Zielzeit von 81,89 Sekunden ausnahmsweise mal der langsamste deutsche Reiter war. Er hatte damit seine Führung verteidigt. Richi sagte nach seiner Null-Runde und der Pole-Positon in der Einzelwertung: „United ist wieder großartig gesprungen, er ist super in Form. Er hat so viel Vermögen und einen so großen Galopp, dass er es dem Reiter leicht macht und ein super Gefühl vermittelt. Es war zwar ein 1,60m Parcours, aber noch nicht endschwer. Morgen wird der Parcours bestimmt schwerer zu reiten sein.“

Wer gedacht hatte, Christian Kukuks Runde sei aufregend gewesen, wurde vom letzten Reiter eines Besseren belehrt: Großbritanniens Schlussreiter Scott Brash verlor im Anritt auf die Dreifache Kombination die Zügel und seine zehnjährige Hello Folie (v. Luidam) musste sich mehr oder weniger allein den richtigen Weg durch diese Klippe suchen. Sie tat es mit Bravour und trug ihren Reiter fehlerfrei ins Ziel. Zum Glück für die Briten, denn ihre Führung stand auf des Messers Schneide, nachdem Matthew Sampson mit Medoc de Toxandria (v. Der Senaat) in der Dreifachen völlig von der Rolle gekommen und ausgeschieden war. Scott Brash bedankte sich anschließend bei seiner Stute: „Ich hatte wirklich Glück, dass das so ausgegangen ist. Aber das zeigt einfach ihre tolle Einstellung, sie kämpft einfach für mich. Ich bin wirklich stolz auf Hello Folie, ich habe mich einen Moment lang gefühlt, wie ein Amateur.“

Als Einzelreiter war Hansi Dreher mit Elysium (v. VDL Zirocco Blue) mit den anderen Einzelreitern vor den Teams gestartet, als Neunter. Mit einem Netzroller an Sprung 10 kamen die beiden ins Ziel. Sein Kommentar anschließend: „Ich glaube ich war vielleicht etwas zu schnell zum Steilsprung unterwegs, dann ist der leichte Fehler leider passiert. Gestern hatte ich auch schon etwas Pech mit den zwei Abwürfen. Elysium ist trotzdem super gesprungen. Aber es soll wohl nicht so ganz unser Wochenende sein.“ Als 51. ist er am Freitag nicht mehr dabei, denn nur die besten 50 Reiter ziehen in die nächste Runde ein.

Bundestrainer Otto Becker zog dann auch eine durchweg positive Bilanz: „Wir haben vier tolle Runden und Weltklasse Sport hier gesehen. Die Engländer liegen knapp in Führung, die Belgier sind knapp hinter uns. Das wird eine richtig spannende Kiste morgen. Dann wird es sicher auch noch schwerer werden.“

Die Iren sind am Ende dieses Tages an den Franzosen vorbei auf den vierten Rang geklettert, während die Norweger aus der Spitzengruppe der zehn besten Teams abstiegen und Platz für ihren Nachbarn Schweden gemacht haben.

Am Freitag geht es in die Entscheidung um die Team-Medaillen. Nur die besten 10 Teams und die besten 50 Einzelreiter kommen in die zweite Runde, an deren Ende die Mannschaftsmedaillen vergeben werden. Ab 16.15 Uhr heißt es also: Daumen drücken für Team Deutschland!

Das komplette Einzelergebnis hier

Die Mannschafts-Zwischenwertung hier

Samstag wird pausiert und am Sonntag findet ab 14 Uhr das Einzelfinale der besten 25 Reiter-Pferd-Paare statt. Die besten 12 von ihnen kehren zu einer zweiten Runde zurück, in der sich der Sieg im europäischen Einzeltitel für 2025 entscheidet.

Die ARD überträgt im Livestream am 18.07. ab 16.15 Uhr das Nationenpreis-Finale, am 20.07. ab 14 Uhr das Einzelspringen der besten 25 und ab 16.30 Uhr das Finale der Top 12, während FEI-TV/ClipMyHorse komplett alle Springen überträgt.