Der Jüngste im Stechen, Gerrit Nieberg, gewinnt Rolex Grand Prix in Aachen!

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„Heute ist ein schöner Tag – um Geschichte zu schreiben  – nicht wahr, Gerrit?“ Mit diesen Worten begleitete der Stadionsprecher Christian Graf Plettenberg den letzten Teilnehmer des Stechens in den Parcours des Rolex Grand Prix von Aachen. Er sprach den Jüngsten der Fünf damit an, Gerrit Nieberg, 29 Jahre jung und gerade mal die Nr. 106 der Weltrangliste. Man darf ja mal träumen dürfen…

Vor ihm hatten ganz Große von den vorderen Plätzen der Weltrangliste schon ihre Duftmarken in diesem Kurs gesetzt. Die deutlichste unmittelbar vor ihm der Einzige, der schon mal den Rolex Grand Slam mit drei Siegen hintereinander gewonnen hat: Scott Brash mit Hello Jefferson. Auf 39,24 Sekunden hatte der Brite die Bestzeit gedrückt – nach fehlerfreien 41,60 Sekunden des zweiten Starters und Aachener Titelverteidigers Daniel Deusser auf Killer Queen und 39,92 Sekunden von Nicola Philippaerts auf Katanga vh Dingeshof.

Lars Nieberg, nicht nur der Besitzer von Ben und vor allem auch Vater von Gerrit, sondern auch einst selbst Mannschafts-Olympiasieger und -Weltmeister, gab seinem Nachwuchs den wohl wichtigsten Rat mit auf den Weg in die finale Prüfung: „Lass ihn mal so richtig gehen, so richtig! Fünfter bist Du sowieso mindestens.“ Was macht ein guter Sohn? Hält sich (manchmal) an Vaters Rat. Und er ließ seinen Ben gehen, so richtig: Unter ohrenbetäubendem Jubel der 40.000 in der ausverkauften und sonnenbeschienen Aachener Soers blieb die Uhr bei 38,63 Sekunden stehen. Das war der Sieg, für den es neben gigantischem Applaus, einer Rolex-Uhr und einem Sonder-Ehrenpreis für Vater Lars als Besitzer des siegreichen Pferdes auch noch einen großen Schluck vom Siegestrunk gab: Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden bei dieser Prüfung als Preisgeld ausgeschüttet. Und als Extra-Ehrung kam noch eine ganz besondere hinzu: Schon vor dem Stechen hatten die Parcoursrichter entschieden, Gerrit Nieberg für das stilistisch beste Reiten bei diesem Rolex Grand Prix auszuzeichnen!

Platz zwei im GTP ging an Scott Brash vor Nicola Philippaerts. Der Titelverteidiger, Daniel Deusser, wurde nach drei super Null-Runden mit seiner Queen diesmal Vierter. Nach einem leichten Fehler in Runde zwei sprangen Christian Ahlmann und sein Dominator 2000 Z auf Platz sechs. Tolle Runden zeigte auch das Deutsche Meister Paar: Mario Stevens und Starissa kamen nach Runde eins mit nur einem Abwurf aus dem Parcours. „Ich bin so happy mit Starissa, der ist erst neun und hat das so super gemacht. Der Fehler geht auf mich, da habe ich den Sprung etwas überritten“, erzählte Stevens hinterher spring-reiter.de

Sieger Gerrit musste, als alles so auf ihn einprasselte, zugeben, dass in seinem Inneren noch nicht wirklich angekommen ist, was da gerade passierte. Dazu gehört auch, dass jetzt sein ganz persönlicher Rolex Grand Slam begonnen hat mit der Chance, Extra-Prämien im hunderttausender Bereich zu gewinnen, wenn er in einem der folgenden Rolex Grand Prix noch einmal gewinnt. Calgary, Genf und ’s Hertogenbosch warten schon auf ihn. Die richtigen Nerven scheint er für diese Herausforderung zu haben: Am Vorabend seines bisher größten Triumphes traf er sich noch mit spring-reiter.de an der Bar und war alles andere als aufgeregt vor dem großen Tag. Tiefenentspannt wäre die richtige Beschreibung.

Das komplette Ergebnis hier