Betrugs-Vorwurf: Millionen-Klage von Pferdebesitzern gegen Eric Lamaze
Muss sich gegen Betrugs-Vorwürfe wehren: Eric Lamaze, hier mit Chacco Kid Foto: spring-reiter.de

Betrugs-Vorwurf: Millionen-Klage von Pferdebesitzern gegen Eric Lamaze

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Er ist eine wirkliche Legende, denn er war 2008 Olympiasieger, gewann 2010 im Stechen den Großen Preis beim CHIO Aachen mit gebrochenem Fuß, kämpft seit Anfang 2019 gegen einen Hirntumor, war erfolgreicher Teamchef der Kanadier – und steht jetzt vor Gericht: Eric Lamaze und seine Firmen in Palm Beach in Florida sind von den Pferde-Besitzern Lorna Guthrie und Jeffrey Brandmaier beschuldigt worden, sie beim Verkauf der Pferde Newberry Balia NL und Nikka vd Bisschop getäuscht zu haben. Nach einem Bericht der britischen Fachzeitschrift Horse&Hound geht es bei der Zivilklage um 1,3 Millionen Dollar.

Der US-Anwalt Avery Chapman, Leiter der Equine Law Group und Gründungsvorsitzender des Komitees für Pferderecht der Anwaltskammer von Florida, ordnet den Fall gegenüber H&H so ein: Er könne sich zwar nicht speziell zu dieser Klage äußern und auch keine Position vertreten, die vorgebrachten Vorwürfe seien jedoch „leider bedeutend und weit verbreitet“. Dazu gehört der Vorwurf, beim Kauf und Verkauf von Pferden die Angabe von finanziellen Interessen und die genaue Offenlegung zu unterlassen. „Es handelt sich um Anschuldigungen und eine Beschwerde, und in einer Beschwerde kann alles Mögliche geschrieben werden; das bedeutet nicht, dass es wahr ist.“

In der Klage von Lorna Guthrie und Jeffrey Brandmaier heißt es, dass die Kläger schon lange mit Eric zusammenarbeiten. Eric Lamaze habe sie in diesen beiden Fällen „veranlasst, große Geldbeträge zu überweisen, die angeblich für den Kauf von Pferden zu Investitionszwecken bestimmt“ gewesen seien. Aber die Kläger seien beim Kauf der Pferde „getäuscht“ und beim Verkauf „betrogen“ worden, „die Verkaufserlöse zurückgehalten“ worden.

Angeblich habe Eric Lamaze den Klägern im Jahr 2020 die Möglichkeit geboten, in Newberry zu investieren mit 326.452,50 $ für eine 100%ige Beteiligung. Ziel sei es gewesen, dass Eric und seine Mitarbeiter das Pferd trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen lassen, um „ihr Profil und ihren Wert zu steigern“, woraufhin sie mit Gewinn verkauft werden sollte. Die Kläger würden alle Kosten für das Pferd tragen und den gesamten Gewinn aus dem Verkauf erhalten, heißt es in der Klage.

Die Kläger behaupten, sie hätten bezahlt, aber erfahren, dass einem von Eric Lamazes Unternehmen 190.000 € in Rechnung gestellt wurden. Sie behaupten, er habe „den Preis fälschlicherweise und in betrügerischer Absicht in die Höhe getrieben – und somit einen unrechtmäßigen Gewinn von 103.343,06 $ erzielt“.

In der Klage heißt es weiter, dass Eric Lamaze im oder um den September 2020 vorschlug, dass er und die Kläger in Nikka investieren sollten. Die Kosten und Gewinne würden zu gleichen Teilen geteilt, heißt es in der Klage. Die Kläger sagen, sie hätten 278.000 Dollar bezahlt, aber „bald erfahren, dass die Beklagten nicht die Absicht hatten, ihren Teil der Abmachung zu erfüllen“.

Stattdessen hätten die Kläger erfahren, dass Eric Lamaze und seine Firmen 375.000 € für das Pferd bezahlt hätten. Eric Lamaze habe die Kläger „überzeugt“, ihren Anteil für 525.000 Dollar zu verkaufen und Teilhaber an Erics Anteil zu werden. Es heißt, Eric habe dieses Geld von den neuen Käufern „angenommen und einbehalten“, aber als die Kläger ihn kontaktierten, „gab er … zu, dass er das Geld der Kläger bereits ausgegeben hatte“. Eric Lamaze solle einen weiteren 45%igen Anteil an Nikka für 2.270.000 $ an die Käufer verkauft und sie nichts davon erhalten haben. Sie sagen, Eric habe ihnen 170.000 Dollar gezahlt, schulde ihnen aber 1.325.834,21 Dollar.

Eric Lamaze wollte sich bisher dazu nicht öffentlich äußern.