Neue Bundesnachwuchs-Championesse Emma Bachl: „Ich bin sehr stolz!“
Mit Bundestrainer Eberhard Seemann: 2023 Siegerin Emma Bachl Foto: ACP Pantel

Neue Bundesnachwuchs-Championesse Emma Bachl: „Ich bin sehr stolz!“

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Emma Bachl ist die neue Bundesnachwuchschampionesse. Im Finale des HGW Bundesnachwuchschampionats der Springreiter, gefördert durch die Horst-Gebers-Stiftung in Memoriam Debby Winkler, hat die 15-Jährige zunächst mit ihrem eigenen Pferd, Canossa, eine Wertnote von 9,5 erhalten. Mit Fremdpferd Donald von Tippi Heineking wurde es nach einem Abwurf eine 8,5. Das bedeutete mit insgesamt 18 Wertnotenpunkten den knappen Sieg vor Springreiterkollegin Eva Kunkel (LV Hessen) mit 17,9 Punkten. Platz drei in dieser wichtigen Nachwuchsprüfung ging an Sebastian Honold (LV Baden-Württemberg), Vierte wurde die erst 14-jährige Tippi Heineking (LV Hannover).

„Ich bin sehr stolz“, freute sich die Tochter von Tobias Bachl, Hengststation Bachl, aus Bayern. „Bei den ersten Sprüngen waren Donald und ich noch nicht so ein Team, aber im Laufe des Parcours wurde es immer besser.“ Nervenstark, jung und zielstrebig: „Also mein Ziel ist, dass ich das Unternehmen von Papa übernehme.“

Eva Kunkel war die Einzige im Final-Quartett, die mit drei Pony-Europameisterschaften schon internationale Championatserfahrung hatte. Nein, sehr aufgeregt sei sie vor dem Finale in Braunschweig nicht gewesen, erklärte die 16-Jährige professionell, sie habe sich einfach auf die Herausforderung mit Pferdewechsel gefreut. Mit ihrem eigenen Pferd hatte sie eine Wertnote von 9,1 auf Fremdpferd Lacrosse von Sebastian Honold wurde es eine 8,8 und damit die beste Wertung in der Fremdreiterrunde.

Die 25 besten Nachwuchsreiter Deutschlands wurden für dieses Finale gesichtet und unter Mitsprache von Bundestrainer Eberhard Seemann benannt. „Das war sehr hohes Niveau“, freute sich Seemann nach dem Championat. „Wir hatten dieses Jahr sehr viele junge Reiter dabei, viele waren das erste Mal beim Bundesnachwuchschampionat. Von daher war es auch für mich als Trainer aufregend. Aber ich bin sehr zufrieden.“

Die wichtigste Nachwuchsprüfung im deutschen Springsport wird bereits seit 1988 ausgetragen, seit 2009 in Braunschweig. „Das Turnier ist einfach toll, die Veranstaltung macht tierisch Spaß. Der Veranstalter tut alles, damit sich Reiter, Pferde und auch das Publikum wohlfühlen“, erklärt Seemann. „Zugegeben, die Halle ist nicht einfach, aber wir sind sehr froh, dass das Bundesnachwuchschampionat nach zwei Jahren Pausen wieder hier stattfinden konnte. Das Finale hier in der Halle ist einfach besonders schön.“

C’est la Vie mit doppelter Siegbilanz
Ein Springfehler am Donnerstag, fehlerfrei zum Sieg am Freitag und fehlerfrei zum Sieg im Stechen im Finale am Sonntag – die achtjährige Comme il Faut-Tochter C’est la Vie hat ihre Klasse in der Youngster-Tour beim VEOLIA CLASSICO mit Nachdruck bewiesen. Im Finale, im Preis der InPro electric GmbH, suchte die Schimmelstute jeden kürzesten Weg, sprang ohne eine Stange zu berühren und war von Start bis Ziel frequenz-schnell unterwegs. „Sie macht das abnormal“, schwärmte ihr Reiter Felix Haßmann. „Sie war dieses Jahr erst auf einem Turnier, in Münster, und hat dort das Youngster-Finale gewonnen, jetzt hier wieder – unglaublich!“ Dabei hatte die Stute während des Stechens noch ein Eisen verloren und war dadurch kurz aus dem Rhythmus gekommen. „Aber sie war sofort wieder voll da und hat weiter mitgekämpft. Das macht sie aus: sie ist vorsichtig, hat einen tollen Charakter und kämpft für den Reiter.“
Der ebenfalls achtjährige Sohn des Vivant van de Heffinck, Vivantas, galoppierte unter Philipp Schulze Topphoff nach 31,66 Sekunden durchs Ziel, sechs Zehntelsekunden langsamer als C’est la Vie. Platz drei im Finale der sieben- und achtjährigen Nachwuchspferde ging an die siebenjährige Zoe Blue BTH v. VDL Zirocco Blue unter dem Sattel von Katrin Eckermann.
Vater Comme il Faut dürfte stolz auf das Youngster-Finale in der Braunschweiger Volkswagen Halle sein: Gleich drei seiner direkten Nachkommen landeten unter den Top Ten.

VEOLIA CLASSICO Turnierchef Axel Milkau zieht sein Fazit – im Überblick:
• Zuschauer: Ohne schon die endgültigen Zahlen zu haben, kann ich sagen: ‚Wir werden bis zum Ende der Veranstaltung die 30.000er-Marke an Zuschauern überschreiten. Das ist das, was wir erwartet hatten. Ich hatte das Ziel, 32.000 Zuschauer verkünden zu können, aber der Freitag mit dem Bus- und Bahnstreik hat uns reell Zuschauer gekostet.
• Gäste: Wir haben und hatten jede Menge hochrangige Gäste aus der Wirtschaft, Staatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier kommt heute Nachmittag. Von Volkswagen war gestern schon und kommt heute noch einmal die neue weltweite Marketingchefin Nelly Kennedy, die selbst Reiterin ist. Die Gästeliste ist insgesamt sehr hochkarätig, was uns in sehr vielen Punkten bestätigt.
• Vier Sterne: Der Vier-Sterne-Anzug passt perfekt zu uns. Die Infrastruktur hier in Braunschweig wäre für fünf Sterne nicht passend, aber mit vier Sternen sind wir schon einer der Topveranstalter im deutschen Indoor-Bereich.Da fühlen wir uns wohl und wenn wir das halten können, dann ist das schon verdammt gut. Die Zeichen der Sponsoren sind sehr positiv.
• Final-Day: Der Sonntag als expliziter ‚Final-Day‘ – das ist eine Griffigkeit, die von außen auch sportübergreifend beurteilt werden kann. Das ist der richtige Weg und den werden wir künftig noch deutlicher als solchen darstellen.
• Programm: Das kompakte Programm werden wir definitiv erhalten. Alle waren froh, dass um 21.30 Uhr Schluss war. Das einzige, was ich mir noch wünschen würde, wäre ein kurzes Showprogramm von etwa 20 Minuten am Sonntag. Eine Kernshow am Samstagabend und ein kleines Bonbon am Sonntag kombiniert zum Sport für die Familien.
• Thementeilung: Ich glaube, dass sich das Konzept der Thementeilung absolut bestätigt – mit dem Thema Braunschweig am Samstag und Niedersachsen am Sonntag. Das war eine geniale Idee.
• Ausstellung: Viele Aussteller sind in der Corona-Zeit vom Markt verschwunden und wir sind zeitgleich mit der Equitana, dadurch haben wir Lücken im Ausstellerbereich, aber die ‚Ankeraussteller‘ sind alle da.
• Stimmung: Die Leute waren ausgehungert. Sie hatten Lust auf Sport, Musik, Show, andere Leute treffen und Atmosphäre, die knistert. Das habe ich über alle Tage festgestellt.


Die Große Braunschweig Nacht
Die Große Braunschweig Nacht, die Jubiläumsshow zum 20. Geburtstag des VEOLIA CLASSICO, präsentiert durch die PSD Bank Braunschweig, war eine Kombination aus Ponysport im Großformat und Hunde-Agility mit Speed total, aus Freiheitsdressur mit Kinoflair und Emotion, Waghalsigkeit und Trickreiterei und vielen humorigen Momenten. Eine wunderbare Geburtstagsfeier durch langjährige Partner ermöglicht. „Den CLASSICO gibt es seit 20 Jahren, die PSD Braunschweig seit 150 Jahren und uns verbindet Regionalität“, betont der Vorstandssprecher der PSD Bank, Carsten Graf. „Wir wollen die Region unterstützen, sie lebenswert und liebenswert machen und weiter in die Zukunft schauen. Es sind einfach gigantische Tage hier und wir haben uns alle so lange darauf gefreut.“ Mit einem Blick auf die Große Braunschweig Nacht versprach Graf im Vorfeld: „Es kommt ganz viel Action und ich hoffe, die Halle macht kräftig Stimmung.“ Eineinhalb Stunden später war klar: Graf sollte absolut Recht behalten.