Marcus Ehning überholt Daniel Deusser im Stechen beim Rolex Grand Prix in Aachen!

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Es hätte wohl kaum spannender sein können: Im Rolex Grand Prix beim CHIO AACHEN kam es im vollbesetzten Stadion zum Showdown der Giganten. Fünf Reiter waren über zwei Runden in diesem anspruchsvollen Parcours über 1,60m ohne Fehler geblieben. Darunter Marcus Ehning mit Stargold (v. Stakkato Gold), die Sieger aus 2021, Daniel Deusser und seine Killer Queen VDM (v. Eldorado vd Zeshoek) und Philipp Weishaupt mit dem erst neunjährigen Zineday (v. Zinedine).

Man hätte im Stadion wohl eine Stecknadel fallen hören, so groß war die Anspannung im anschließenden Stechen um den Hauptgewinn von 500.000 Euro. Philipp Weishaupt und Zineday mussten als erste Deutsche in den Stech-Parcours. Bis dahin war niemandem eine fehlerfreie Runde geglückt.

„Pass auf den Mercedes-Oxer auf, das ist ein blödes Ding“, warnte sein Chef Ludger Beerbaum vor dem Einritt. Und es passierte genau da, die eine Stange fiel im Stechen. Die Zeit von 43.36 Sekunden war super und hätte sogar für den Sieg gereicht….hätte…aber der Reihe nach.

Denn nun waren Daniel Deusser und seine Killer Queen VDM am Zug. Sie ließen alle Stangen in den Auflagen und lieferten eine dritte Null-Fehler-Runde nach 45.73 Sekunden ab. Das war erst einmal die Führung. Aber einer sollte ja noch kommen. Auf dem Abreiteplatz hatte der Meister im Springsattel, Marcus Ehning, ganz entspannt die Runden seiner Konkurrenten abgewartet. Doch dann ging er zum Angriff über: Der kleine Hengst, treu an Ehnings Hilfen, fegte über den Aachener Rasen und flog förmlich über die Hindernisse. Nach nur 45.12 Sekunden war der Parcours zu Ende und Marcus regte die Siegesfaust in den Aachener Himmel. Zum dritten Mal hatte er gerade den Großen Preis von Aachen und damit den Rolex Grand Prix gewonnen.

Daniel Deusser trug es mit Fassung, dass er gerade einen möglichen Bonus durch seinen Sieg in Calgary im letzten Jahr von 750.000 Euro verloren hatte. 300.000 Euro gab es für Platz zwei immerhin auch noch. Platz drei sicherte sich Philipp Weishaupt mit Zineday und einem Preisgeld von 220.000 Euro. Der vierte Platz ging an Rodrigo Pessoa mit seinem Major Tom (v. Vagabond de la Pomme) vor dem Mexikaner Eugenio Garza Perez und Contago (v. Cornet Obolensky).

Marcus Ehning nach dem Sieg sichtlich überwältigt, fiel es schwer, seine Gefühle zu beschreiben: „Ich weiß es auch noch nicht so wirklich. Ich hatte eine etwas holperige Woche hier, dennoch hat sich mein Pferd gut angefühlt. Ich konnte schlecht abschätzen, wie schnell muss ich, wie schnell nicht. Ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Es ist unglaublich, wie Stargold gesprungen ist über drei Runden, und ich kann es noch gar nicht richtig glauben.“

Seinen Stargold lobte er: „Ich weiß, dass er ein extrem grundschnelles, schlaues und flexibles Pferd ist, ich muss nur aufpassen, dass er wirklich ruhig ist, aber ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen ist. Es war ja sehr knapp, daher bin ich umso glücklicher.“

Eine seiner ersten Schritte nach seinem Sieg war dann auch, Daniel Deusser herzlich zu gratulieren und sich zu entschuldigen: „Sorry“ sagte er nur zum Zweitplatzierten. Auch Philipp Weishaupt war ausgesprochen zufrieden mit seinem Ergebnis: „Zineday ist erst neun Jahre alt. Er war das jüngste Pferd im Stechen und die Tatsache, dass ich hier jetzt neben zwei erfahrenen Reitern sitze, die mit sehr erfahrenenen Pferden angetreten sind, zeigt dass er ein absolutes Weltpferd ist“, freute sich Weishaupt im Anschluß. 

Titelverteidiger Gerrit Nieberg und sein Ben (v. Sylvain) waren in der ersten Runde auch ohne Abwurf geblieben, doch in Runde zwei ging dann eine Stange zu Boden. Für einen tollen neunten Platz reichte es trotzdem. Hans-Dieter Dreher und Elysium platzierten sich auf Rang 13 mit je einem Abwurf in zwei Runden. Richard Vogel und United Touch S (v. Untouched) konnten sich in ihrem ersten Grand Prix in Aachen ebenfalls mit auf Rang 16 platzieren.

Der Traum vom Super Bonus von 1 Million Euro plus Preisgeld für McLain Ward und HH Azur (v. Thunder vd Zuuthoeve) nach zwei Siegen in Genf und s’Hertogenbosch war schon nach den ersten zwei Sprüngen vorbei. Nach je einem Abwurf an Sprung zwei und drei verzichtet der US-Amerikaner auf die Fortführung des Parcours.

Das ganze Ergebnis: HIER