Nach Runde eins in Mailand: Schweden führt vor der Schweiz und Deutschland

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Nach der ersten Runde bei der Europameisterschaft in Mailand führt das Team der Schweden das Feld vor den Schweizern und Team Deutschland an. Bester Reiter in dem Zeitspringen zum Auftakt war der Schwede Jens Fredricson mit Markan Cosmopolit (v. Cohiba) und einer fehlerfreien Zeit von 71.98 Sekunden. Der Mannschaftseuropameister Martin Fuchs und Leone Jei (v. Baltiv VDL) mischten auch im Zeitspringen wieder vorne mit und sicherten sich mit Platz zwei und einer Zeit von 72.53 Sekunden eine gute Ausgangsposition für die kommenden Wettkampf-Tage.

Bester Deutscher war ausgerecht der mit dem jüngsten Pferd unter dem Sattel: Philipp Weishaupt und der erst neunjährige Zineday, erst vor wenigen Wochen Dritte in Aachen, überzeugten auch in Mailand und sprangen nach 72.60 Sekunden auf Platz drei. Die perfekte Runde war es laut Philipp im Anschluss allerdings nicht: „Ich bin sehr zufrieden. Aber die Wendung von drei nach vier ist mir nicht so richtig gelungen. Da war ich etwas zu dicht am Einsprung und er musste sich unheimlich strecken, damit er da raus kommt. Sonst lief alles wie geplant. Ich wollte nicht versuchen, dieses Springen zu gewinnen. Dafür ist er noch zu jung. Aber ich wollte unter die ersten sechs kommen. Das hat ja geklappt.“

Ebenfalls ganz vorne dabei waren Steve Guerdat und Dynamix de Belheme (v. Snaike Blondel) auf Platz vier vor Julien Epaillard und Dubai du Cedre. Der schnelle Franzose drehte mit 69.20 Sekunden die schnellste Runde, hatte jedoch einen Abwurf und fiel so auf Platz fünf zurück. Platz sechs ging an den Zweitschnellsten des Tages: Den Weltranglistenersten Henrik von Eckermann, er nahm mit Iliana (v. Cardento) auf dem Weg ins Ziel ebenfalls eine Stange mit. Fehlerfrei und lange in Führung lagen Rolf-Göran Bengtsson und der Holsteiner Verands-Hengst Zuccero (v. Zirocco Blue). Am Ende wurden sie Siebte: „Für einen alten Mann ist das doch ziemlich gut“, lachte Bengtsson gegenüber spring-reiter.de. Für den Schweden sind es schon die zehnten Europameisterschaften.

Eine tolle Runde lieferte die Ex-Partnerin von Ludger Beerbaum, Mila (v. Monte Bellini). Mit dem Iren Eoin McMahon sprang die Schimmel-Stute auf Platz acht.

Zweitbeste Deutsche waren Christian Kukuk und Mumbai (v. Diamant de Semilly) auf Platz 17. Die Runde war so schön im Fluß und super rhythmisch. Doch die letzte Stange ging dann doch zu Boden. Klar war Christian Kukuk enttäuscht: „Die Runde ist eigentlich ziemlich perfekt gelaufen und auch so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mit dem Fehler habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hatte eine super Distanz und auch gut Platz, eigentlich macht er das auch nicht. Das passiert einmal von zehn Malen. Das das nun ausgerechnet heute passierte, ist natürlich ärgerlich. Mit der Zeit bin in zum Glück noch ganz gut dabei.“

Eine souveräne und auch schnelle Runde lieferten auch Jana Wargers und Limbridge (v. Limbus) ab. Leider fiel Sprung zwei, Jana reagierte und zog das Tempo an. Das Paar liegt aktuell auf Platz 21. „Ich habe natürlich auf eine Null-Runde gehofft. Das Positive ist, dass der Fehler relativ früh war und so konnte ich noch Zeit gut machen. Wir kämpfen weiter.“

Knapp raus aus den Platzierungen waren die Aachen-Sieger, Marcus Ehning und sein Stargold. Der Stakkato Gold-Sohn machte seinem Namen auch an diesem Tag wieder alle Ehre und sprang vom Feinsten. Nur am Oxer nach dem Wasser, wo gefühlt jeder zweite Reiter einen Fehler hatte, ging auch bei Ehning eine Stange zu Boden. Der Reiter war mit sich daher so gar nicht zufrieden: „Der Fehler geht voll auf meine Kappe. Die haben mich vorher alle verrückt gemacht, die sieben Galoppsprünge werden so lang. Ich weiß, dass er den Oxer richtig gut springt. Ich hätte einfach etwas mehr ausholen müssen, damit ich mehr Schwung habe. Dann wäre er da ohne Fehler rüber gesprungen. Die erste Tour ist er vom Allerfeinsten gesprungen, auch danach wieder.“

So gar nicht nach Plan lief es für den Auftakt-Reiter des deutschen Teams: Gerrit Nieberg und seinen Ben (v. Sylvain). Gleich vier Stangen fielen auf den Mailänder Rasen. „Das habe ich mir deutlich anders vorgestellt. Ich muss jetzt analysieren, wie es zu diesen Fehlern kam“, resümierte Gerrit nach seinem Ritt sichtlich enttäuscht.

Bundestrainer Otto Becker zog nach der ersten Runde in Mailand eine vorsichtig optimistisches Fazit: „Bei Gerrit haben wir uns heute als Startreiter natürlich ein anderes Ergebnis erhofft. Er auch. Bei den anderen drei haben wir drei super Runden gesehen. Zwar hatten alle drei unglückliche Fehler. Jana gleich am Anfang, ist dann aber sehr gut nach Hause geritten. Philipp finde ich überragend mit dem jungen Pferd. Und auch Marcus Ehning hatte eine super Runde. Das waren drei guten Runden. Ich hoffe, wir sind damit noch in Reichweite.“

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