Mit gefälschten Dokumenten, die eine lebensgefährliche Krebserkrankung belegen sollten, hatte der kanadische Springreiter Eric Lamaze nicht nur in seinen diversen Zivilprozessen versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen – mit denselben Dokumenten hatte er auch versucht, sein Dopingverfahren günstig zu beeinflussen, in dem er vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen eine Sperre der FEI geklagt hat. Der CAS hat zwar noch kein Urteil gefällt, aber nachdem ein Privatdetektiv die Fälschungen der Gutachten aufgedeckt hat, hat die FEI schon mal die Konsequenzen aus deren Einbringung in den CAS-Prozess gezogen:
„Die FEI hat eine endgültige Entscheidung gemäß Artikel 8.3.3 der Anti-Doping-Bestimmungen für menschliche Athleten (ADRHA) in einem Anti-Doping-Fall betreffend Eric Lamaze (FEI ID 10000439), einem kürzlich zurückgetretenen Springreiter kanadischer Staatsangehörigkeit, erlassen.
Der Athlet hat einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen gemäß ADRHA Artikel 2.5 (Manipulation) begangen, da er während eines laufenden CAS-Verfahrens gefälschte medizinische Dokumente vorgelegt hat. Gemäß ADRHA Artikel 8.3.2 wurde davon ausgegangen, dass der Athlet auf eine Anhörung verzichtet, den Verstoß zugegeben und die vorgeschlagenen Konsequenzen akzeptiert hat, da er nicht auf die Anklage reagiert hat.
Da keine mildernden Umstände vorliegen, wird gegen den Athleten eine Sperre von vier Jahren verhängt (12.09.2023 bis 11.09.2027). Darüber hinaus wird er mit einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 CHF belegt und muss der FEI ihre Rechtskosten für die Verfolgung der Angelegenheit erstatten.“
Natürlich kann Eric Lamaze auch dagegen beim CAS innerhalb von 21 Tagen Einspruch einlegen. Aber die FEI hat schon mal angekündigt, dass „weitere Einzelheiten zu dieser Angelegenheit nach Abschluss des laufenden CAS-Verfahrens bekannt gegeben“ werden.