WBFSH Ranking: Holstein, Belgien und Frankreich dominieren
Stempelhengst der Holsteiner Zucht: Capitol 1 Foto: Janne Bugtrup/Holsteiner Verband

WBFSH Ranking: Holstein, Belgien und Frankreich dominieren

eingetragen in: Allgemein | 0

Das Ranking der World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) zeigt, welche Pferde von Weltklassereitern pilotiert werden, woher die Parcourscracks kommen und welche Väter in der Zucht eine Hauptrolle spielen.  Der langjährige Geschäftsführer des Oldenburger Zuchtverbandes, Heiner Kanowski, hat für spring-reiter.de in der Ahnentafel der Top 20 im WBFSH-Ranking geblättert:

Aus Deutschland haben die Holsteiner im globalen Wettbewerb die Nase vorn, wenn Väter, Mutterväter, Zuchtorganisationen und Stutenstämme der Top 20 unter die Lupe genommen werden. Ansonsten haben unsere westlichen Nachbarn deutlich mehr zu bieten.

VÄTER. Sechs Hengste der Top 20 kommen aus Belgien, gefolgt von Holstein (4) und Frankreich (3), das gleichauf mit der Niederlande ist, dem KWPN (3). Den väterlichen Dynastien zugeordnet sind drei Selle Francais-Linienbegründer mit Abstand in Front. An der Tete steht Cor de la Bryére v. Rantzau xx-Lurioso mit sechs Stammhaltern, gefolgt von Le tot de Semilly v. Grand Veneur-Juriste oder Almé v. Ibrahim-Ultimate xx mit je vier Nachfahren.

Bei näherer Betrachtung der Väter von den Top 20 Hengsten sind die Selle Francais mit acht Botschaftern allen anderen Provenienzen voraus. Diamant de Semilly v. Le tot de Semilly-Elf III (v. Ibrahim-Ultimate xx) ist selbst nicht nur Spitzenhengst des WBFSH-Ranking, er ist auch mit drei Söhnen (11. Emerald vd Zeshoek, 12. Diarado, 18. Elvis ter Putte) präsent. Mit Diamant de Semilly gleichauf als Vererber ist Quidam de Revel v. Jalsico-Nankin mit seinen Söhnen, auf Platz 15 Nabab de Reve, 17 Quaprice Bois Margot und 19 Verdi. Mit zwei Söhnen (9. Eldorado, 13. Cornet Obolensky) ist Clinton v. Corrado I -Heartbreaker dabei.

MUTTERVÄTER. Bei näherer Betrachtung der Mutterväter von den Top 20 sind die Holsteiner Hengste allen anderen Herkünften weit überlegen. Die Hälfte aller Mutterväter kommt aus der Holsteiner-Zucht. Von diesen zehn Exemplaren sind jeweils zwei abstammend von Carthago v. Capitol I-Calando I, Corrado I v. Cor de la Bryére-Capitol I und Lord v. Ladykiller xx-Cottage Son xx.

MUTTERSTÄMME. Ähnlich dominant wie bei den Muttervätern sind die Holsteiner bei den Mutterstämmen. Acht Hengste (7. Casall Stamm 890, 8. Cardento 761, 9. Eldorado 2581, 10. Comme il faut 8145, 12. Diarado 318d2, 17. Quaprice Bois Margot 504, 19. Verdi 474a, Thunder vd Zuuthoeve 8769) sind aus Holsteiner Stutenstämmen gezogen. Der 2. Platz wird bei den Mutterstämmen von den Selle Francais und Belgiern (BWP) mit jeweils vier Stämmen besetzt.

SELEKTION. Bemerkenswert ist besonders die Spitzensportorientierung bei diesem Maßstab für die Sportpferdezucht. Worauf die Züchter wertlegen, wird ganz deutlich bei den Top-20-Hengsten, von denen alle sportbewährt sind und beachtliche 17 Botschafter selbst in 1.60-Parcours erfolgreich waren. An Bedeutung gewinnt der Sport, da alle Väter der Top 20 Hengste in der S-Klasse Erfolge vorweisen können. Nur eine Ausnahme tritt mit Capitol I auf. Der legendäre Schimmel aus dem Stamm 173 überzeugt hingegen durch seine Nachzucht: Mylord Carthago v. Carthago v. Capitol I (Rang 4), Cardento v. Capitol I (8.) und Clinton v. Corrado I v. Cor de la Bryére-Capitol I, der mit seinen Söhnen Eldorado (9.) und Cornet Obolensky (13.) sowie seinem Enkel Comme il faut (10.) zu den bewährten Schwergewichten im globalen Ranking zählt.