Nicht nur bei der FN, sondern auch beim Holsteiner Verband zeigt die Bilanz für 2023 tiefrote Zahlen. Nachdem aus der vertraulichen Sitzung von Vorstand und Geschäftführung mit den Körbezirksvorsitzenden erste Zahlen durchgesickert sind, haben sich Vorstand und Geschäftsführer schon vor Veröffentlichung der Bilanzen zum Geschäftsjahr 2023 entschlossen, ausführlich die Lage selbst darzustellen:
„Der Verband der Züchter des Holsteiner Pferdes e.V. hat operativ (vor der Neubewertung der Vermarktungs GmbH und der IAFH) im Jahr 2023 einen Verlust von ca. -65.000 Euro erzielt. Hauptgrund für diesen Verlust sind die hohen Aufwendungen durch die beiden vom Verband zu finanzierenden Junghengstkörungen im Jahr 2023, zudem eine EDV-Umstellung. Aufgrund des von der IAFH (International Association of Future Horse Breeding GmbH & Co.KG) vorgelegten Wirtschaftsplans hat der Verband nach Rücksprache mit dem Wirtschaftsprüfer entschieden, den mit 155.000 Euro in der Bilanz angesetzten Vermögenswert für die IAFH vollständig abzuschreiben. Des Weiteren wurde eine Abschreibung von rund 420.000 Euro bei der Vermarktungs und Auktions GmbH vorgenommen, die auf Grundlage des von der Vermarktungs und Auktions GmbH vorgelegten Wirtschaftplans den in 2023 realisierten und 2024 erwarteten Bilanzverlust der GmbH berücksichtigt. Für das Jahr 2024 prognostiziert der Verband einen Bilanzverlust von ca. -75.000 Euro unter Berücksichtigung der zu erwartenden Rückgänge bei den Registrierungseinnahmen für Fohlen. Vorstand und Geschäftsführung des Verbandes reagieren auf die Wirtschaftslage durch eine Kombination von Maßnahmen auf der Umsatz- und Aufwendungsseite, die vollständig in 2025 greifen werden. Mit Hilfe dieser Maßnahmen wird für 2025 ein Bilanzergebnis von +200.000 Euro angestrebt. Das Erzielen des für 2025 angestrebten Bilanzergebnisses würde den Verband in die Lage versetzen, notwendig gewordene Investitionen in die Elmshorner Verbandsanlage anzustoßen und solide zu finanzieren.
Die Hengsthaltungs GmbH hat im Jahr 2023 einen Verlust von ca. -727.000 Euro erzielt. Dieses schwache Ergebnis wurde einerseits durch GOT-bedingte rückläufige Bedeckungszahlen und andererseits durch nicht erzielte Verkaufserlöse von Handelspferden verursacht. Für 2024 erwartet die Hengsthaltungs GmbH einen Bilanzgewinn von ca. 80.000 Euro basierend auf einem stabilen Deckgeschäft, dem teilweisen Verkauf des TG-Samenbestandes und angestrebten Verkaufserlösen für Handelspferde.
Die Vermarktungs und Auktions GmbH hat im Jahr 2023 einen Verlust von ca. -353.000 Euro erzielt. Berücksichtigt man die seit 2023 neu aufgeschlüsselten Personalkosten, die in 2022 aufgelöste Rückstellung und in 2023 bereinigte Verpflichtungen aus 2021, so hat die Vermarktungs GmbH Ihr operatives Ergebnis gegenüber 2022 um ca. 180.000 Euro verbessert. Für 2024 strebt die Vermarktungs und Auktions GmbH mit Hilfe des neu geschaffenen Handels- und Ausbildungsangebots eine Ergebnisverbesserung um ca. 200.000 Euro an, um dann nach vollständiger Implementierung des Handels- und Ausbildungsangebots in 2025 schwarze Zahlen zu schreiben. Die hohe Nachfrage, die die Vermarktungs und Auktions GmbH in den ersten Monaten seit Schaffung dieses neuen Angebots erfährt, so wie erste wirtschaftliche Erfolge auf der Auktion im März 2024, stimmen Vorstand und Geschaftsführung optimistisch, nun ein Geschäftsmodell entwickelt zu haben, das die Vermarktungs und Auktions GmbH mittelfristig und nachhaltig auf wirtschaftlich solide Beine stellt.
Abschließend wollen Vorstand und Geschäftsführung den Hinweis geben, dass die Summe der Bilanzen des Holsteiner Verbandes und seiner Tochtergesellschaften auch nach dem wirtschaftlich schwachen Jahr 2023 eine Liquidität von ca. 1,7 Mio. Euro aufweist bei einer nach wie vor hohen Eigenkapitalquote von über 60 Prozent.
Wir hoffen, mit dieser Vorabauskunft die entstandenen Irritationen über die Wirtschaftslage des Verbandes ausgeräumt zu haben und weisen darauf hin, dass bis zu der finalen Bekanntgabe der Bilanzen leichte Abweichungen der in dieser Mitteilung kommunizierten Zahlen grundsätzlich möglich sind.“