Sanne Thijssen schlägt McLain Ward im Grand Prix von Rotterdam
Premiere beim CHIO Rotterdam und gleich der GP-Sieg: Sanne Thijssen mit Con Quidam Rb Foto: CHIO Rotterdam

Sanne Thijssen schlägt McLain Ward im Grand Prix von Rotterdam

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Es war ein spannender Abschluss des diesjährigen CHIO Rotterdam, bei dem sich das heimische Publikum erneut freuen konnte. Denn die junge Niederländerin Sanne Thijssen gewann den Longines Grand Prix von Rotterdam gegen extrem starke Konkurrenz. Mit Con Quidam Rb schlug sie im Stechen 15 Mitbewerber und hatte damit ein absolutes Traumdebüt. Zweiter wurde McLain Ward mit Contagious und Dritte Kim Emmen mit Jack van het Dennenhof. Auch ein Deutscher mischte vorne mit: Mit Funky Fred (v. For Pleasure) hatte Il Maestro Marcus Ehning im Stechen leider einen Abwurf, aber platzierte sich als Zehnter.

Sanne Thijssen war als Erste im Stechen an den Start gegangenund gab alles für eine Super-Zeit von 33,10 Sekunden. Die Niederländerin selbst dachte jedoch, sie hätte es noch besser machen können. „Ich wusste, dass es eine sehr schnelle Runde war, aber ich musste mein Pferd auch etwas zurückhalten, weil es etwas zu aufgeregt war. Das hat mich glauben lassen, dass die anderen meine Zeit schlagen könnten.“ Sanne Thijssen ist zwar neu in Rotterdam, aber das Podium ist ihr nicht fremd. In den letzten Jahren hat sie mehrere Siege eingefahren und wurde 2016 zum Rabo-Talent des Jahres gekürt. „Auf diesem Niveau braucht man einfach wirklich gute Pferde, und da hatte ich zwischenzeitlich etwas Pech. Con Quidam Rb war eine Zeit lang verletzt, aber zum Glück hat er sich erholt, und jetzt habe ich ein wirklich gutes Pferd.“

Der Amerikaner McLain Ward, der sein Temporeiten ja schon am Freitag im AON-Preis demonstriert hatte, kam Sanne Thijssen sehr nahe, war dann aber doch 0,03 Sekunden später im Ziel. „Ich habe Sannes Ritt gesehen und wusste, dass es für den Rest von uns ein Problem sein würde. Am letzten Sprung hat sie das ganze Risiko auf sich genommen und es hat sich gelohnt. Ich habe alles gegeben, um zu gewinnen. Manchmal kommt man aus der Arena und hat das Gefühl, dass man einige Dinge hätte besser machen können, aber wie ich ihr sagte, als ich sie nach meinem Ritt traf: Diesmal hatte ich nicht mehr drin.“

Auch eine weitere junge Niederländerin gab beim diesjährigen CHIO Rotterdam ein starkes Debüt. Kim Emmen belegte mit Jack van het Dennenhof den dritten Platz beim Longines Grand Prix von Rotterdam. „Ich sah Sanne reiten und dachte mir, das schaffe ich nie. Aber ich habe meine Runde gemacht und zur Anzeigetafel geschaut, um zu sehen, dass der Unterschied nicht so groß war.“

Der niederländische Teamkapitän Rob Ehrens lobte die beiden jungen Niederländerinnen für ihre Art und Weise, wie sie das Stechen angepackt haben. „Sanne und Kim haben uns gezeigt, dass es bei einem guten Stechen nicht nur um Geschwindigkeit geht. Sie müssen auch Ihr Gehirn benutzen. Ein großes Kompliment an Sanne, dass sie hier bei ihrem Debüt gewonnen hat. Ihre Leistung war von Anfang bis Ende hervorragend.“ Welche Rolle könnte diese neue Generation im niederländischen Springteam spielen? „Dass die jungen Reiter so gut abschneiden, gibt uns Chancen, die wir prüfen müssen. Wichtig ist aber auch, die Schultern der jungen Reiter nicht zu stark zu belasten. In ein paar Monaten stehen auch die Europameisterschaften an, also ist es etwas, worüber man nachdenken sollte.“