„Reiter helfen Kindern“: Mehr als nur ein Reitturnier
Elly Rieskamp-Goedeking, Siegerin der Führzügelklasse, mit ihrem Vater Tim Rieskamp-Goedeking. © Foto Rüchel/Mhisen

„Reiter helfen Kindern“: Mehr als nur ein Reitturnier

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Fünf Tage großer Reitsport für den guten Zweck: Das traditionelle Benefizturnier „Reiter helfen Kindern“ des Reitvereins St. Martinus Hagen war auch in diesem Jahr ein ganz besonderes Event. Auf der Anlage der Familie Haunhorst kämpften über 300 Reiterinnen und Reiter in 24 Springprüfungen um den Sieg. Im abschließenden Großen Preis von Hagen hatte Vorjahressieger Tim Rieskamp-Goedeking die Nase vorn. 

„Fehlerfrei in 39,05 Sekunden“ lautete das Ergebnis für Tim Rieskamp-Goedeking und seine neunjährige Stute Pepina G. Das bedeutete den Sieg im S**-Springen, der schwersten Springprüfung des diesjährigen Hagener Benefizturniers. Die Parcoursbauer hatten Pferden und Reitern eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt. Von insgesamt 57 Startpaaren blieben 15 im Umlauf fehlerfrei und lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen im anschließenden Stechen. Platz zwei und drei hinter Rieskamp-Goedeking gingen an Katrin Eckermann. Den vierten Platz konnte Lokalmatador Frederick Troschke belegen, er war damit der erfolgreichste Reiter des Hagener Reitvereins.

Kurz vor dem großen Preis gehörte noch dem Nachwuchs die Bühne. In der Führzügelklasse gewann Elly Rieskamp-Goedeking, Tochter von Tim Rieskamp-Goedeking, die goldene Schleife. Sie machte das Wochenende somit zu einem erfolgreichen für die gesamte Familie. Als jüngste Teilnehmerin mit gerade einmal zwei Jahren ging Charlotte Szabadi mit ihrem Pony Ringo Star an den Start. Unter dem Applaus der Zuschauer genossen die Siegerin und alle sechs Platzierten ihre Ehrenrunde auf dem neuen Turnierplatz mit Blick auf den Teutoburger Wald sichtlich. „Das ist eine super Anlage hier, eine super nette Familie. Alle geben sich sehr viel Mühe und es macht einfach Spaß, beim Benefizturnier zu reiten“, macht Tom Sanders, der mit fünf Pferden aus Dinslaken angereist ist, die geteilte Meinung seiner Reiterkolleginnen und -kollegen deutlich.

Auch die Zuschauer des Hagener Benefizturniers, die Dank Hygienekonzept die Veranstaltung besuchen durften, waren von der herzlichen Atmosphäre und der liebevollen Aufmachung des Turniers begeistert. „Wir erhalten sehr viel positives Feedback. Es ist wirklich toll, was das gesamte Team und die vielen ehrenamtlichen Helfer hier auf die Beine stellen“, sagt Veronika Menkhaus, Geschäftsführerin des Reitvereins St. Martinus Hagen.  „Selbst Personen, die nicht direkt mit dem Reitverein Hagen verbunden sind, unterstützen das gesamte Wochenende über und sorgen dafür, dass „Reiter helfen Kindern“ zum Erfolg wird.“ Schon längst ist das Hagener Benefizturnier für viele mehr als nur ein Reitturnier. Die guten Bedingungen, der neue Reitplatz, der tolle Sport, die Atmosphäre, das Rahmenprogramm und die soziale Ausrichtung machen das Event zu einem wahren Highlight in dem Veranstaltungskalender der Region.

Versteigerung bringt über 50.000 Euro ein

Der gesamte Erlös des Hagener Benefizturniers geht dieses Jahr an die Kinderkrebshilfe Münster und den ambulanten Kinderhospizdienst Osnabrück. „Wir wissen alle, dass die Gesundheit das Wichtigste ist, vor allem die Gesundheit unserer Kinder. Mit unserer Spende können wir die Arbeit dieser wundervollen Institutionen unterstützen“, sagt Melanie Haunhorst, erste Vorsitzende des Hagener Reitvereins. Darüber hinaus möchte der Reitverein die Opfer der Flutkatastrophe 2021 finanziell unterstützen. Das Spendenkonto wurde vor allem beim Sponsorenabend am Freitag gut gefüllt, denn bei der Versteigerung für den guten Zweck kamen über 50.000 Euro zusammen. Ein Schmuckstück im Auktionskatalog stellten vier Kugellampen dar. Sie wurden aus den Hufeisen der Springpferde, die für Deutschland bei Olympia an den Start gingen, zusammengeschweißt und waren den Höchstbietenden ganze 42.000 Euro wert.

„Als wir beim letzten Turnier 100.000 Euro spenden konnten, haben wir mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören“, gibt Melanie Haunhorst ehrlich zu. Man solle ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist. „Aber dieses Turnier für den guten Zweck macht uns allen einfach unfassbar viel Spaß. Hier steckt enorm viel harte Arbeit, aber auch Herzblut drin. Zum Glück haben wir uns fürs Weitermachen entschieden“, schmunzelt Haunhorst. Die Verantwortlichen des Reitvereins St. Martinus Hagen werden in den nächsten Wochen und Monaten den genauen Erlös des Turniers ermitteln. „Wir sind optimistisch, an die hohen Spendensummen der letzten Jahre anknüpfen zu können“, gibt die erste Vorsitzende schon einmal die Tendenz bekannt.