Reitsport trauert um Günter Till, nicht nur in Brandenburg!
Er ritt weiter, nach dem Ende der DDR als Ausbilder junger Pferde: Günter Till, hier bei einer Siegerehrung 2012 in Krampnitz Foto: spring-reiter.de

Reitsport trauert um Günter Till, nicht nur in Brandenburg!

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Er war der beste Springreiter der DDR, ein hervorragender Trainer und vor allem ein herzensguter Mensch: Nach schwerer Krankheit ist, wie jetzt bekannt wurde, Günter Till am Freitag im Alter von 77 Jahren gestorben.

Sechs Mal hat er sich in der DDR den Meistertitel im Springreiten geholt – aber wegen der politischen Verhältnisse war er in und außerhalb der DDR nur Eingeweihten bekannt. Denn Reitsport fristete in der DDR ein Nischendasein und selbst die besten DDR-Reiter durften nur innerhalb des damaligen Ostblocks starten, also weitgehend unter Ausschluss der Wahrnehmung im Westen. So kam es, dass Günter Till auch nur 20 Mal als Sieger in internationalen Springen auftauchte.

Die Wende in Deutschland kam für ihn zu spät, um das Versäumte als Reiter nachzuholen.  Aber Klaus Diederichsmeier, der eine Reitanlage in Berlin Dallgow, um die Ecke vom zerfallenden Olympischen Dorf der Spiele von 1936 aufbaute, engagierte ihn als Trainer für seine talentierten Töchter Mylene und Mynou. Günter Till nahm die Herausforderung an, verließ das heimelige Umfeld im Haupt- und Landgestüt in Neustadt an der Dosse und formte die beiden Schwestern zu erfolgreichen Springreiterinnen.

Es folgten noch viele Talente, die von Günter Till lernten – und viele junge Pferde, die er ausbildete. Immer war er bereit, zu helfen, mit Rat und Tat. Auch bei jungen Reitern, die er gar nicht betreute, auf den Abreiteplätzen in Brandenburg. Und die Erinnerung unseres Sohnes, neben der Legende in der Siegerehrung zu stehen, wird immer lebendig bleiben.

Die Reitsportler, nicht nur, aber vor allem in Brandenburg haben ihm viel zu verdanken und trauern um Günter Till.