„Ich fahre mit dem Ziel nach Riad, das Finale erneut zu gewinnen – das ist kein Geheimnis!“ Henrik von Eckermann auf seinem Weg nach Riad
Titelverteidiger Henrik von Eckermann und King Edward bei ihrem Sieg beim Worldcup Finale in Omaha. Foto:Stefan Lafrentz

„Ich fahre mit dem Ziel nach Riad, das Finale erneut zu gewinnen – das ist kein Geheimnis!“ Henrik von Eckermann auf seinem Weg nach Riad

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Er hat die Weltcup-Saison 2023/2024 klar dominiert: Die Nummer eins der Weltrangliste Henrik von Eckermann steht vor dem Finale in Riad im April (16 – 20 April 2024) mit 86 Punkten an der Spitze des Western European League Rankings, vor Harry Charles (GBR), Peder Fredricson (SWE) und Ben Maher (GBR).

Riad ist das siebte Longines FEI World Cup™-Finale für den 42-jährigen Schweden, der 2013 mit Gotha FRH sein erstes Finale auf heimischem Boden in Göteborg bestritt und dort auch 2016 mit Giljandro van den Bosrand dabei war. Mit Toveks Mary Lou stand er 2017 beim Longines FEI World Cup Finale in Omaha (USA) endlich auf dem Podium, und ein Jahr später wiederholte das Paar seine Leistung in Paris (FRA) mit einem weiteren Podiumsplatz. Mit Toveks Mary Lou nahm von Eckermann an drei Finals teil und wurde zweimal Dritter. Doch erst 2023 stand der zweifache Weltmeister, Mannschaftsolympiasieger, Europameister und aktuelle Weltranglistenerste bei einem Longines FEI World Cup Finale ganz oben auf dem Podium. In Omaha 2023 holten sich von Eckermann und King Edward den begehrten Titel und gehen als Titelverteidiger in das Finale 2024 in Riad.

Die Longines FEI Jumping World Cup-Serie hat einen besonderen Platz in von Eckermanns Herzen; es ist ein Wettbewerb, mit dem er aufgewachsen ist und der seine Liebe für den Springsport geweckt hat. „Für mich hat alles in Göteborg begonnen“, erinnert er sich. „Ich weiß noch, wie ich das erste Mal dort war und sah, wie Ludger Beerbaum mit Ratina gewann. Das ist meine erste Erinnerung an die Weltcup-Serie, und von da an war ich jedes Jahr in Göteborg, um sie zu sehen. Ich sah Hugo Simon gewinnen, ich sah Baloubet du Rouet und Rodrigo Pessoa, ich sah Shutterfly und Meredith Michaels-Beerbaum… Die FEI World Cup Wettbewerbe haben einige der besten Pferde und Reiter des Sports gewonnen. Sie in Göteborg antreten zu sehen, hat in mir den Wunsch geweckt, eines Tages auch dabei zu sein.“

Obwohl von Eckermann als Titelverteidiger automatisch für die Teilnahme in Riad qualifiziert war, gab er den Longines FEI World Cup-Prüfungen den Vorzug und nahm in der Saison 2023/2024 mit sechs verschiedenen Pferden teil, mit denen er allesamt Top-Platzierungen erreichte: Dzara Dorchival wurde 11. in Oslo und 3. in Helsinki, Iliana sprang in Lyon (FRA) und Verona (ITA) und belegte in Verona den 11. Platz, Calizi wurde 5. in Madrid (ESP) und Glamour Girl in La Coruña (ESP). In Mechelen (BEL) wurden von Eckermann und Iliana Zweite, genau wie bei der allerletzten Station der Saison auf heimischem Boden in Göteborg mit King Edward.

„Für mich war es wichtig, in dieser Hallensaison bei den Weltcup-Turnieren anzutreten, denn das sind meiner Meinung nach einige der schönsten Turniere, die wir im internationalen Kalender haben. Wo auch immer man hingeht, es ist immer ein richtiges Reitturnier: Es gibt keine leeren Plätze und das Publikum ist sehr enthusiastisch. Und natürlich ist Göteborg einzigartig; diese Art von Atmosphäre – vor allem für mich als Schwede – haben wir sonst nirgendwo! Ich mag die Weltcup-Serie sehr, sehr gerne.“

Natürlich hätte er sich auch das ein oder andere Turnier ’sparen‘ können: „Ich war bereits vorqualifiziert, weil ich das Finale in der letzten Saison gewonnen habe, aber ich habe trotzdem ziemlich viele der Qualifikationen mitgemacht“, erklärt von Eckermann weiter über seine Longines FEI World Cup-Saison 2023/2024. „Ich bin verschiedene Pferde geritten, eigentlich alle Pferde, die ich im Moment habe. Ich bin mit jedem von ihnen angetreten und sie waren alle platziert und damit bin ich sehr zufrieden. Ihre Beständigkeit ist ein großartiger Beweis für die Arbeit meines Teams. Ich habe Optionen für das Finale, aber letztendlich denke ich, dass ich King Edward und Iliana höchstwahrscheinlich nach Riad bringen werde.“

Das Longines FEI World Cup Finale besteht aus drei Wettbewerben, wobei jeder Reiter zwei Pferde melden kann, aber in jedem Wettbewerb nur ein Pferd reiten darf. Die erste Prüfung ist ein Table C über einen Table A-Parcours mit 1,60 m hohen Hindernissen, während die zweite Prüfung ein 1,60 m Table A gegen die Uhr mit Stechen ist. Die 30 besten Pferd-Reiter-Kombinationen nach den beiden Wettkampftagen nehmen an der dritten und letzten Prüfung teil, die über zwei 1,60m-Runden gesprungen wird, wobei die besten 20 an der zweiten und entscheidenden Runde teilnehmen.

„Ich denke, es ist ein gutes und faires Format“, sagt von Eckermann. „Zu meinem Plan für das Finale kann ich sagen, dass ich wahrscheinlich zwei Pferde nehmen werde. Das ist der erste Plan, aber alles kann passieren und Pläne können sich ändern. Idealerweise würde ich das Finale mit Iliana und King Edward bestreiten, denn die Olympischen Spiele in Paris stehen auch noch in diesem Jahr an und ich habe beide im Hinblick darauf trainiert. Ich will King Edward nicht unter Druck setzen, aber ich möchte Optionen für Paris haben, und ein Longines FEI World Cup-Finale zu springen – was eine große Meisterschaft ist – wäre eine gute Erfahrung für Iliana.“

Auf die Frage, wer sein größer Rivale beim Weltcup-Finale ist, sagt von Eckermann: „Es hängt davon ab, wer auf der endgültigen Meldeliste steht. Aber wenn Julien Epaillard dabei ist, wird er sicher sein Bestes geben, und er ist immer schwer zu schlagen. Wenn ich einen Top-Favoriten für den Sieg nennen müsste, würde ich Julien sagen. Aber ich fahre auf jeden Fall mit dem Ziel nach Riad, das Finale erneut zu gewinnen – das ist kein Geheimnis.“